Versicherungen

Sorglos dank Vorsorge: Die richtige Absicherung der Baufinanzierung

Krankheit, Unfall oder Arbeitslosigkeit sind Eventualitäten, mit denen sich niemand gern beschäftigt

Capri23Auto / Pixabay

Erst recht nicht, wenn der Traum vom Eigenheim gerade in Erfüllung geht und die Vorfreude auf die eigenen vier Wänden wenig Raum für andere Gedanken lässt. Aber: Damit das Eigenheim auch in Zukunft alle Höhen und Tiefen übersteht, sollten Bauherren und Käufer unbedingt an die Absicherung ihrer Gesundheit und Arbeitskraft denken. Wer rechtzeitig und umfassend vorsorgt, kann die Freude über die eigene Immobilie dann erst recht unbeschwert genießen.

Die richtige Absicherung auf dem Weg ins Eigenheim

Ein Jahr nach der Geburt ihres Sohnes Max haben Julia (33) und Tim Weber* (35) ihre Mietwohnung im Hamburger Zentrum gegen ein eigenes Haus mit Garten in Hamburg-Ottensen getauscht. Gründe für ihre Entscheidung gab es viele, erklärt Marco Bai, Spezialist für Versicherung bei Dr. Klein in Hamburg: „Neben einer schöneren Umgebung für ihren Sohn wünschte sich die Familie nach vielen Jahren der Miete mehr Gestaltungsfreiraum – und nicht zuletzt eine Absicherung fürs Alter.“
Marco Bai begleitete Tim und Julia Weber auf ihrem Weg in die eigenen vier Wände. Wie bei den meisten seiner Kunden war der Kauf des Eigenheims die bislang größte Investition im Leben der beiden Mittdreißiger. „Beim Abschluss der Baufinanzierung gehen Bauherren und Immobilienkäufer erstmal von ihren derzeitigen Lebens- und Einkommensverhältnissen aus. Den Kredit zahlen sie aber meist über einen sehr langen Zeitraum ab. Im Laufe der Jahre können sich Veränderungen ergeben, die vorher nicht absehbar waren. Deswegen ist es wichtig, dass beim Thema Versicherung nicht nur das Haus selbst, sondern auch die Finanzierung abgesichert wird“, erklärt Bai. Er berät häufig Kunden, die gerade eine Baufinanzierung abgeschlossen haben, und ermittelt gemeinsam mit ihnen den persönlichen Vorsorgebedarf. „Mit dem richtigen Versicherungsschutz kann der Kredit für das Haus auch dann noch gezahlt werden, wenn ein Kreditnehmer durch Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Unfall plötzlich ausfällt“, so Bai weiter.

Risikolebensversicherung: Sicherheit für die Familie

Niemand möchte darüber nachdenken, aber passieren kann es trotzdem: Wenn der Hauptverdiener stirbt, benötigt die Familie eine gute Absicherung, um nicht in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten. Die Versicherungssumme sollte dabei mindestens die Höhe des Immobilienkredites abdecken und eine Laufzeit bis zur vollständigen Rückzahlung des Kredites gewählt werden. Die Höhe der monatlichen Beiträge ist individuell und richtet sich nach der Versicherungssumme, der Laufzeit sowie Alter und Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers. Im Vergleich zur Kapitallebensversicherung profitieren Immobilienbesitzer bei der Risikolebensversicherung in jedem Fall von deutlich niedrigeren Beiträgen und besserer Kostentransparenz. Ein Kreditnehmer kann eine Summe von 100.000 Euro beispielsweise bereits für wenige Euro im Monat absichern.
*Namen geändert.

Berufsunfähigkeit: die eigene Arbeitskraft absichern

Fast jeder fünfte Deutsche wird im Laufe seines Lebens berufsunfähig. Das heißt: Er ist aufgrund eines Unfalls, einer körperlichen oder psychischen Erkrankung nicht mehr in der Lage, seinen gelernten Beruf auszuüben. Dieses Risiko sichert die Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV) ab. Für einige Kreditnehmer ist eine BUV allerdings aufgrund chronischer Erkrankungen oder wegen eines besonders riskanten Berufs gar nicht oder nur zu hohen Beiträgen zu bekommen. Für sie gibt es mehrere Alternativen, die die Arbeitsfähigkeit zumindest teilweise absichern. Dazu zählen die Unfallversicherung, die Grundfähigkeitsversicherung oder eine Dread-Disease-Versicherung, die schwere Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall abdeckt. „Kann ein Arbeitnehmer aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls weder in seinem aktuellen noch in einem anderen Beruf mehr als drei Stunden arbeiten, dann ist er nicht nur berufs- sondern auch erwerbsunfähig. In diesem Fall hat er Anspruch auf die volle gesetzliche Erwerbsminderungsrente“, erklärt Marco Bai. Diese ersetzt jedoch nur einen kleinen Teil des vorherigen Einkommens und kann, wie das Kundenbeispiel des Spezialisten zeigt, die entstehende Einkommenslücke nicht schließen.

Versorgungslücke bei Krankheit und Erwerbsunfähigkeit – Kundenbeispiel

Länger als sechs Wochen krank? Krankentagegeld füllt die Versorgungslücke
Die Rechnung zeigt auch: Ist der Kreditnehmer durch eine Krankheit zwar nicht dauerhaft berufsunfähig, fällt aber für einen längeren Zeitraum aus, dann benötigt er eine Krankentagegeldversicherung. Denn: Wer länger als 42 Tage krankgeschrieben und gesetzlich krankenversichert ist, erhält von seiner Krankenkasse das sogenannte Krankengeld. „Dieses liegt in der Regel rund 20 Prozent unterhalb des Nettoeinkommens. Und: Die entstehende Lücke steigt überproportional mit höherem Einkommen“, weiß Marco Bai. Die Krankentagegeldversicherung deckt dieses Risiko ab und schließt im Ernstfall die Versorgungslücke. Arbeitnehmer, die privat krankenversichert sind, benötigen diese Zusatz-Versicherung in jedem Fall, da sie kein Krankengeld erhalten. Einzige Ausnahme: Beamte haben auch bei langer Krankheit weiter Anspruch auf ihre Bezüge und brauchen daher keine entsprechende Absicherung.

Bei Arbeitslosigkeit: Rücklagen wichtiger als Restschuldversicherung

Neben Todesfall und Arbeitsunfähigkeit kann eine Restschuldversicherung auf Wunsch auch bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit greifen. Sie übernimmt nach einer gewissen Wartezeit die Ratenzahlungen für den Immobilienkredit – je nach Vertrag allerdings für einen Zeitraum von maximal 12 bis 18 Monaten. Die Versicherungsbeiträge richten sich nach der Höhe des abgesicherten Kredites. „Da die Versicherung die Ratenzahlungen ohnehin nur für eine begrenzte Zeit übernimmt, ist die Investition in eine klassische Geldanlage in der Regel sinnvoller. Der Kreditnehmer baut so Rücklagen auf, mit denen er eine etwaige erwerbslose Zeit überbrücken kann“, meint Spezialist Bai. „Ich rate meinen Kunden ohnehin immer dazu, ihre Rücklagen großzügig zu planen: Mindestens drei bis vier Netto-Monatsgehälter sollte jeder auf der hohen Kante haben.“

(Dr. Klein)

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