Das Konzernergebnis beträgt nach Steuern und Substanz stärkenden Maßnahmen 108,9 Millionen Euro. Darin ist ein einmaliger Sondereffekt enthalten: In der Kautionsversicherung hat die BaFin eine geänderte Berechnungsmethodik für die Schwankungsrückstellung als sachgerechter befürwortet und genehmigt, dies hatte eine Entnahme aus der Schwankungsrückstellung für die Kautionssparte der VHV Allgemeine in Höhe von 77,8 Millionen Euro zur Folge, die in das Konzernergebnis einfließen. Würde man diesen einmaligen Sondereffekt herausrechnen, hätte das Konzernergebnis nach Steuern 41 Millionen Euro betragen, auch dies wäre immer noch eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 35,7 Millionen Euro. Trotz des erwarteten Rückgangs der Anzahl der Versicherungsverträge um 3,5 Prozent auf 8,18 Millionen Stück (Vj.: 8,47 Mio.) stiegen die verdienten Beiträge um 2,0 Prozent auf 2,37 Milliarden Euro (Vj.: 2,33 Mrd.). Hier machen sich die wieder ansteigenden Durchschnittsbeiträge bemerkbar.
Der Kapitalanlagebestand erhöhte sich um 3,1 Prozent von 13,34 Milliarden Euro auf 13,75 Milliarden Euro, das Kapitalanlageergebnis legte um 3,3 Prozent von 561,0 Millionen Euro auf 579,2 Millionen Euro zu. Insgesamt konnten die haftenden Eigenmittel (inklusive Schwankungsrückstellungen) um 3,8 Prozent von 1,42 Milliarden Euro auf 1,47 Milliarden Euro erhöht werden. Beim Rating von Standard & Poor’s wurden die VHV Gruppe, die VHV Allgemeine und die Hannoversche Leben dieser Woche erneut mit einem A-Rating mit stabilem Ausblick eingestuft. Dabei wurde insbesondere die große Stabilität der Finanzlage der VHV Gruppe sowie deren Wettbewerbsvorteile in einzelnen Geschäftsbereichen positiv hervorgehoben. Die VHV Gruppe mit ihren beiden Kerngesellschaften hält damit seit sieben Jahren trotz Finanz- und Eurokrise ihr A-Rating unverändert stabil.
Einen weiteren Erfolg der VHV Gruppe stellt die Verbesserung des Teilratings für das Enterprise Risk Management (ERM) durch Standard & Poor’s dar. Die VHV Gruppe wird jetzt mit „Adequate (strong controls)“ bewertet und hat damit gegenüber dem Vorjahr ein Upgrade um eine Stufe erhalten. Uwe H. Reuter sagte: „Die VHV Gruppe hat frühzeitig die Ertragsstärke und Profitabilität ihres Geschäftes vorangetrieben, um ihren Kunden und Vertriebspartnern dauerhaft ein solider und verlässlicher Partner zu sein. Durch ihr überdurchschnittliches Wachstum in den letzten Jahren hatte die VHV Gruppe bereits 2010 eine Marktgröße erreicht, die wir erst für das Jahr 2014 erwartet hatten. Dies haben wir im vergangenen Jahr gezielt zum Ausbau derjenigen Geschäftsbereiche genutzt, in denen höhere Margen erzielt werden. Das sind insbesondere die Sach-, Haftpflicht- und Unfallsparten. Dazu haben wir zum Teil bewusst auf Wachstum in anderen Bereichen verzichtet, wenn dies zu Lasten der Profitabilität gegangen wäre. Mit Erfolg: Wir konnten die Substanz unseres Unternehmens deutlich stärken und uns als Versicherungsverein so fit für zukünftige Anforderungen wie etwa durch Solvency II, aber auch den weiter steigenden Wettbewerb, machen.“
Im Bereich der Kompositversicherung (VHV Allgemeine Versicherung AG, Hannoversche Direktversicherung AG und VAV AG, Wien) konnte die VHV Gruppe ihre Profitabilität ausbauen. Gegenüber einem Stückzahlrückgang von 4,1 Prozent auf 7,29 Millionen Verträge (Vj.: 7,60 Mio.) stieg die Beitragseinnahme noch leicht um 1,3 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro (Vj.: 1,44 Mrd. Euro). Ausschlaggebend hierfür war der bewusste Verzicht auf Wachstum in der Kfz-Sparte. Die VHV Allgemeine hatte im Jahresendgeschäft 2010/2011 gegen den Markttrend bereits die Beiträge erhöht, um profitables Geschäft zu generieren. Da gleichzeitig insbesondere in der Haftpflichtversicherung, der Wohngebäudeversicherung, der Kautionsversicherung und den TechnischenVersicherungen deutliche Zuwächse erzielt werden konnten, erhöhte sich der der Anteil des Nicht-Kfz-Geschäftes am Gesamtportfolio der VHV Allgemeinen von 28,2 Prozent auf 30,5 Prozent.
Trotz größerer Elementarschadenereignisse verbesserte sich die Ge-schäftsjahresschadenquote von 90,2 Prozent auf 87,5 Prozent aufgrund umfangreicher Schadenmanagementmaßnahmen. Die Schaden-Kostenquote (Combined Ratio) der VHV Allgemeine Versicherung lag mit 101,1 Prozent leicht über Vorjahr (100,3 %). Grund ist eine rückläufige Abwicklungsquote. Bei unveränderter Abwicklungsquote hätte sich eine Combined Ratio von 97,7 Prozent ergeben. Im Leben-Geschäft (Hannoversche Lebensversicherung AG und VHV Lebensversicherung AG) sind die Beitragseinnahmen gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 920,7 Millionen Euro (Vj.: 891,7 Mio. Euro) gestiegen und die Anzahl der Verträge um 1,4 Prozent auf 884,5 Tausend Verträge (Vj.: 872,6 Tsd.). Die Hannoversche Lebensversicherung steigerte die Anzahl der Versicherungsverträge um 1,3 Prozent auf 870,3 Tausend Verträge (Vj.: 859,2 Tsd.) und wird damit zu den Gesellschaften im Markt gehören, die im Bestand wachsen. Auch in der Beitragseinnahme wächst die Hannoversche Lebensversicherung um 3,1 Prozent auf 902,8 Millionen Euro (Vj.: 875,7 Mio. Euro), insbesondere im bestandssicherem Geschäft gegen Einmalbeitrag. Im Gegensatz zum Markt, der in diesem Segment in den Vorjahren weit überproportionale Steigerungen verzeichnete, hatte die Hannoversche hier bewusst zurückhaltend agiert. Daher ist sie vom marktweiten Einbruch der Einmalbeiträge auch nicht betroffen. Im Neugeschäft dominierte wie in den Vorjahren die Risikolebensversicherung. Die Kostenquoten des Direktversicherers gehören nach wie vor zu den Besten im Markt: Die Verwaltungskostenquote der Hannoverschen Leben liegt mit 1,2 Prozent auf dem sehr niedrigen Vorjahresniveau, die Abschlusskostenquote betrug 3,6 Prozent (Vj.: 3,4%). Hohe Kundenzufriedenheit drückt die Stornoquote der Hannoverschen aus: mit 2,0 Prozent ist sie eine der geringsten im Markt. Insgesamt verwaltet die Hannoversche Leben einen Kapitalanlagebestand von rund 10 Milliarden Euro. Die Nettoverzinsung beträgt wie im Vorjahr 4,2 Prozent.
Ausblick
Die Tendenzen im laufenden Jahr zeigen im Kompositgeschäft planmäßiges Wachstum bei steigenden Durchschnittsbeiträgen. In der Leben-Sparte verläuft das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag sehr zufriedenstellend. Vor dem Hintergrund der nach wie vor schwer kalkulierbaren Euro-Krise setzt die VHV Gruppe weiterhin auf die stetige Verbesserung von Produkten, Qualität der Verarbeitung, Effizienz und Produktivität sowie der Kosten. Dieses Fitnessprogramm, das die VHV Gruppe seit mehreren Jahren konsequent verfolgt, soll auch 2012 fortgesetzt werden. Uwe H. Reuter: „Unsere ‚Fitness‘ ist unsere Stärke. Auch in den nächsten Jahren wollen wir die Wettbewerbsstärke und Stabilität der VHV Gruppe konsequent weiterentwickeln und damit auch unsere Spielräume für Investitionen erhöhen. Die VHV Gruppe wird damit auch zukünftig ein nachhaltig solider Partner für ihre Kunden, Vertriebspartner und Mitarbeiter sein.“