Die Deutschen lieben ihre Münzen und Scheine: Selbst in der Pandemie, in der kontaktloses Zahlen mit Kredit- oder Girokarte oder mithilfe von Mobiltelefon oder Smartwatch geradezu boomt, wurden noch 60 Prozent aller Zahlungen mit Bargeld getätigt.
Gleichzeitig unterstützen rund drei Viertel der Verbraucher die Forderung nach mehr digitalen Bezahlmöglichkeiten. Was denn nun? Bar oder unbar? Die ARAG Experten geben einen Überblick.
Weniger Cash in der Corona-Pandemie
Um Ansteckungen zu vermeiden und die Gefahr einer Infektion zu minimieren, bezahlen immer mehr Verbraucher digital. 30 Prozent aller Zahlungen in der Freizeit, im Online-Handel und bei anderen alltäglichen Zahlungsanlässen wurden laut Bundesbankerhebung mit einer Karte getätigt. In der Vergleichserhebung entspricht das nach Information der ARAG Experten einer Zunahme um neun Prozent.
Bargeldzahlungen machen zwar immer noch mehr als die Hälfte aller Zahlungen aus, der Anteil ist jedoch in den letzten Jahren um 16 Prozent gesunken. Dabei werden vor allem kleinere Beträge unter 20 Euro weiterhin eher bar bezahlt.
Mehr als 20 Prozent der Befragten haben während der Corona-Pandemie zum ersten Mal digital bezahlt, darunter vor allem Menschen über 55 Jahre und Frauen. Dabei setzen Verbraucher vor allem auf die kontaktlose Kartenzahlung. Das Smartphone scheint noch zu exotisch: Nur 13 Prozent zahlen mit ihrem Handy an der Kasse, darunter vor allem jüngere Menschen.
Wer mit dem Handy oder einer Smartwatch zahlen will, kann dafür nach Auskunft der ARAG Experten entweder die App seiner Bank nutzen oder muss auf mobile Zahlungsdienste wie beispielsweise Google Pay oder Apple Pay zurückgreifen. Die Sicherheit wird durch biometrische Merkmale wie den Fingerabdruck beim Entsperren der Geräte gewährleistet.
Kartenzahlung
Vor allem Kreditkartenanbieter und Anbieter mobiler Zahlmöglichkeiten profitieren nach Auskunft der ARAG Experten vom digitalen Bezahlen, da die Händler ihnen zwischen 0,2 und 0,3 Prozent des Umsatzes als Provision zahlen. Gleichzeitig hinterlässt jeder digitale Einkauf eine Datenspur.
Je mehr gekauft wird, desto zahlreicher sind die Daten, die gesammelt werden. Dabei wissen die wenigsten Verbraucher, was mit ihren Daten genau geschieht. Nach Auskunft der ARAG Experten tauschen viele Unternehmen Kundendaten untereinander aus, so dass am Ende ein detailliertes Konsumenten-Profil entsteht. Um die datenschutzrechtlichen Bestimmungen einzuhalten, genügt ein Hinweis in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).
Cash
Auch wenn’s an der Kasse etwas länger dauert: Wer lieber für sich behält, was er von seinem Geld kauft, sollte seine Einkäufe stets bar bezahlen. Denn Münzen und Scheine sind die einzige wirklich anonyme Zahlungsvariante. Zudem hat man seine Ausgaben eher im Blick, wenn einem das Geld beim Bezahlen buchstäblich durch die Finger rinnt.
Einen weiteren Vorteil von Bargeld sehen die ARAG Experten durch die aktuelle Zinsentwicklung. Während Negativzinsen auf Bankkonten auch zunehmend kleinere Guthaben betreffen, ist das Bargeld unter dem Kopfkissen oder im Tresor zumindest vor dieser Art Entwertung sicher.
(ARAG Experten)