Das sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber am Freitag in Berlin zum Ausgang des britischen Referendums. „Die Entscheidung schwächt das Vereinigte Königreich selbst, die EU und Deutschland – und zwar politisch wie wirtschaftlich.“
Kerber zufolge stehen die Beziehungen zum Vereinigten Königreich nun vor einem Neustart. „Das Leitmotiv für die Austrittsverhandlungen muss lauten: maximale Schadensbegrenzung für unsere Unternehmen, für unsere Beschäftigten und ihre Einkommen.“ Die EU müsse in den kommenden zwei Jahren straffe Verhandlungen mit dem Vereinigten Königreich führen. Viele Fragen, etwa des Marktzugangs, zu regulatorischen Standards oder zur Mobilität von Beschäftigten, seien nun neu auszuhandeln.
Der drohende Verlust des Zugangs zum Binnenmarkt werde die britische Wirtschaft und deutsche Unternehmen mit Geschäft im Vereinigten Königreich nach Schätzungen des BDI „hart und unmittelbar“ treffen: „Wir erwarten in den kommenden Monaten einen deutlichen Rückgang des Geschäfts mit den Briten“, unterstrich Kerber. „Der bilaterale Handel dürfte leiden. Neue deutsche Direktinvestitionen auf der Insel sind kaum zu erwarten.“