Die Beibehaltung des derzeitigen Zinsniveaus ist eine Reaktion auf die rückläufige Inflation, die in den letzten Inflationsberichten festgestellt wurde.
Die hawkische Semantik des Vorsitzenden Powell ist eine Reaktion auf die überraschend stark ausgefallenen jüngsten BIP- und Beschäftigungsdaten, die die anhaltende Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft unterstreichen.
Überraschung: Mehrheit der Fed-Beamten rechnet mit weiteren Zinserhöhungen von kumuliert 50 Basispunkten vor Jahresende
Der Markt hat bereits vor der Sitzung damit gerechnet, dass die Botschaft der FED trotz der erwarteten Zinspause bei der Straffung der Geldpolitik leicht hawkish bleiben dürfte. Nun hat die Veröffentlichung des aktualisierten „Dot Plots“ gezeigt, dass die meisten FOMC-Beamten sogar eine weitere kumulative Anhebung um 50 Basispunkte vor Jahresende erwarten.
Dies hat die Anleger und Analysten gleichermaßen überrascht, da die meisten von ihnen im Großen und Ganzen nur eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte für den Rest des Jahres 2023 erwartet hatten.
Der Vorsitzende Powell erklärte: „Fast alle Teilnehmer des Ausschusses halten es für wahrscheinlich, dass in diesem Jahr einige weitere Zinserhöhungen angebracht sind, um die Inflation im Laufe der Zeit auf 2 Prozent zu bringen“, und bestätigte damit den Anspruch der FED, die Preisstabilität für die Verbraucher wiederherzustellen.
Fed wartet Auswirkungen der Straffungskurve auf die Realwirtschaft ab
Dieser Schritt der FED ist schwer einzuschätzen – es drängt sich die Frage auf, warum die FED nicht schon jetzt mit einer weiteren Zinserhöhung fortfährt, wenn sie so überzeugt davon ist, dass der Druck durch die steigenden Preise noch nicht vorbei ist.
Wahrscheinlich lässt die FED sich noch etwas Zeit, um zu sehen, wie sich ihre Straffungskurve in der Wirtschaft weiter ausbreitet und wie sich sowohl die Inflation als auch die Beschäftigung in den nächsten Berichten entwickeln werden. Sie möchte so ein vorschnelles und möglicherweise zu aggressives Handeln vermeiden, welches das Wachstum unnötig beeinträchtigen könnte.
Märkten fehlt nach Fed-Sitzung eine klare Richtung
Diese Nachricht hatte sehr volatile Auswirkungen auf ein breites Spektrum von Vermögenswerten, darunter Aktien, Anleihen, aber auch Devisen und sichere Häfen wie Edelmetalle. Die Entscheidung der FED ist nicht ganz so ausgefallen wie erwartet und hat sogar noch mehr geldpolitische Unsicherheiten aufgeworfen, so dass wir davon ausgehen, dass die meisten Märkte sehr volatil bleiben werden, jedoch ohne klare Richtung, bis der nächste Katalysator kommt (wahrscheinlich durch die nächsten VPI- und Beschäftigungsdaten).
(ActivTrades)