Die Anleiherenditen sind in den vergangenen Jahren auf Rekordtiefs gesunken. Zum Teil war das der ultralockeren Geldpolitik der Zentralbanken rund um den Globus zuzuschreiben. Unternehmen und Regierungen nutzen dies aus, indem sie Anleihen mit langen Laufzeiten begeben, um sich die historisch niedrigen Finanzierungskosten auf lange Sicht zu sichern.
„Vor allem das Durationsrisiko bereitet Bond-Anlegern derzeit Kopfzerbrechen. Dabei handelt es sich um das Risiko, dass steigende Zinsen einen Rückgang der Anleihekurse bewirken“, erläutert Mark Benbow, Fixed Income Fondsmanager bei Kames Capital.
„Wenn man bedenkt, dass die Duration der Referenzindizes für Anleihen seit den letzten 20 Jahren gestiegen ist, ist Anlegern dringend zu raten, sich dieses Risiko bewusst zu machen.“
Das dringendste Problem für Anleger besteht nach Einschätzung von Benbow darin, dass Emittenten sich für einen längeren Zeitraum Geld leihen und dadurch das Durationniveau der Referenzindizes in diesem Segment steigt.
Gleichzeitig zwingen die niedrigen Renditen institutionelle Investoren, in zweitklassige Anleihen oder im längeren Laufzeitenspektrum zu investieren, um einen Zinsertrag zu erzielen. Besonders akut ist das Problem für passive Investoren, die keine Kontrolle über die in ihren Portfolios enthaltenen Anleihen haben. (Kames)