Der Weg dorthin indes wird holprig sein. Denn es prallen zwei Welten aufeinander: Digitale Unternehmen denken groß, starten aber klein. Sie testen sehr schnell Prototypen, lernen zügig und adaptieren entsprechend ihre Lösungen, um so schnell wie möglich eine so große Reichweite wie möglich zu generieren. Bisher standen die Automobilhersteller für das genaue Gegenteil. Der Lebenszyklus eines Modells beträgt im Schnitt rund sieben Jahre. „Die traditionellen Autobauer werden sich grundlegend wandeln müssen, um in der neuen Welt erfolgreich zu sein“, sagt Reiner. „Statt nur Autos zu verkaufen, müssen sie echte Probleme des Alltags lösen“. Dazu zählt etwa, dass Menschen schneller ans Ziel kommen, problemlos einen Parkplatz finden und umweltfreundlicher reisen.
„Bis heute fehlt es traditionellen Automobilherstellern an digitaler Expertise, um den neuen, dynamischen Herausforderern Paroli bieten zu können“, sagt Bentenrieder. „Viele haben noch nicht entschieden, wie ihr Unternehmen in der digitalen Zukunft positioniert sein soll. Es ist allerdings höchste Zeit, dass sie die Weichen für eine klare Positionierung stellen – angesichts der neuen Akteure, die mit großen Ambitionen, herausragenden digitalen Fähigkeiten und beachtlicher finanzieller Stärke sich anschicken, den weltweiten Automobilmarkt zu erobern.“