Wirtschaft

Baubranche in Europa wächst um 3,5 Prozent

Das Bauvolumen in den 19 Ländern der Forschungsgruppe Euroconstruct wird in diesem Jahr um 3,5 Prozent zunehmen.

Gedämpftes Wachstum in der Baubranche

 

„Ein kräftigeres Wachstum gab es in Europa letztmals 2006, also kurz vor dem Ausbruch der internationalen Finanzkrise“, sagt ifo-Experte Ludwig Dorffmeister. „Obendrein nimmt die Baunachfrage erstmals überhaupt in allen 19 Mitgliedsländern von Euroconstruct gleichzeitig zu. Die stärksten Impulse kommen dabei aktuell vom Wohnungsbau.“ Und es geht so weiter: Bis zum Jahre 2020 ist mit einem weiteren Anstieg von insgesamt 6 Prozent beim Bauvolumen in Europa zu rechnen.

„Im Wohnungsbau sowie im übrigen Hochbau werden sich die Zuwachsraten zukünftig deutlich abschwächen, während der Tiefbau mittelfristig die Rolle des Markttreibers übernehmen dürfte“, fügt Dorffmeister hinzu. Der Tiefbau wird 2018 und 2019 um jeweils mehr als 4 Prozent zulegen. „Auch das gab es noch nie“, ergänzt er. Gleichzeitig wird der Neubausektor in den kommenden Jahren spürbar an Schwung einbüßen. Im Jahr 2020 dürfte der Bestandssektor dann erstmals seit 2014 wieder stärker zunehmen als der Neubau.

In Deutschland wird die Bautätigkeit im Jahre 2017 sogar noch etwas kräftiger zunehmen als 2016, angetrieben vom großen Wohnungsbedarf, der gestiegenen Investitionsneigung der Unternehmen und der Tiefbau-Offensive des Bundes. Mittelfristig wird das Wachstum zwar deutlich an Schwung verlieren. Gleichwohl dürften im Wohnungs- und im Infrastrukturbau auch langfristig umfangreiche Investitionen erfolgen.

Gedämpftes Wachstum bei den Bautätigkeiten

Ursachen für die Entwicklung in Europa sind das robuste Wirtschaftswachstum und die positiven Folgen für Haushaltseinkommen, Unternehmensgewinne und öffentliche Finanzlage. Hinzu kommen das niedrige Zinsniveau, die Zu- und Binnenwanderung sowie der seit der Finanzkrise aufgelaufene Investitionsrückstand, etwa bei der Infrastruktur. Nach wie vor sind die Spielräume der öffentlichen Hand allerdings sichtlich eingeschränkt. Dieser Umstand lässt sich auch an der eher zurückhaltenden Steuer- und Förderpolitik etlicher Länder ablesen. Mancherorts verhindern zudem ausgeprägte Leerstände oder außerordentlich hohe Immobilienpreise eine stärkere Zunahme der Bautätigkeit.

In Ungarn – dem zweitkleinsten Markt im Euroconstruct-Gebiet – wird die Baunachfrage 2017 mit einem Plus von rund einem Viertel am stärksten wachsen. Dahinter folgen Irland (15 Prozent), Schweden (10 Prozent) und Polen (9). Ungarn wird auch in den nächsten drei Jahren bis 2020 den größten Zuwachs aufweisen (33 Prozent). Neben der staatlichen Wohnungsbauförderung spielt hierbei auch die konsequentere Nutzung der EU-Fördergelder im Nichtwohnbau eine wichtige Rolle. Auf dem zweiten Platz findet sich wiederum Irland (28 Prozent), gefolgt von Polen (25), Tschechien und Portugal (jeweils 15 Prozent).

Die europäische Bauwirtschaft befindet sich nunmehr seit 2014 auf Wachstumskurs. So haben die Bauleistungen in den vier Jahren 2014 bis 2017 um insgesamt 9 Prozent zugenommen. Zu den 19 Ländern des Euroconstruct-Netzwerks gehören Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechien und Ungarn.
(ifo Institut)

print

Tags: , , ,

ASCORE Auszeichnung

Es gibt viele gute Tarife – für die Auszeichnung „Tarif des Monats“ gehört mehr dazu. Lesen Sie hier, was die ausgezeichneten Tarife zu bieten haben.

Tarife des Monats im Überblick

ETF-News

ETF-News

Aktuelle News zu börsengehandelten Indexfonds.

zu den News

Guided Content

Guided Content ist ein crossmediales Konzept, welches dem Leser das Vergleichen von Finanzprodukten veranschaulicht und ein fundiertes Hintergrundwissen liefert.

Die Ausgaben im Überblick

ESG Impact Investing

In jeder Ausgabe stellt "Mein Geld" ein UN-Entwicklungsziel und dazu passende Investmentfonds vor.

Un-Entwicklungsziele im Überblick

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Geld Newsletter

Melden Sie sich für unseren 14-tägigen Newsletter an.

zur Newsletteranmeldung

25 Jahre Mein Geld
Icon

Mein Geld TV

Das aktuelle Video

-
Welche Neuerungen gibt es zum BAV-Geschäft?

Im bAV Geschäft gibt es immer wieder neue Trends und verbesserte Tarife. Was können Berater und Vermittler für 202472025 erwarten?

zum Video | alle Videos
Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 03 | 2024

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben