Der Bericht zeigt, dass sich seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 2017 in der Beschaffung wenig geändert hat. Nur eine geringe Anzahl von Einkaufsmanagern gab an, dass es ihren Organisationen gelungen sei, die Beschaffungsaktivitäten vollständig digital umzugestalten. Mehr als die Hälfte von ihnen hat jedoch bereits damit begonnen, die Standardbeschaffungsprozesse zu automatisieren.
„Neue Anwendungen, künstliche Intelligenz und die Vernetzung aller Glieder sorgen für eine ungleich höhere Effizienz. Trotzdem existiert bei Global Playern als auch bei KMU noch erhebliches Optimierungspotenzial“, betonte BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius Grobosch. Seiner Ansicht nach sollte ein Gedanke bei der digitalen Neuausrichtung des Einkaufs im Vordergrund stehen: Der Shared-Intelligence-Ansatz, das heißt das Sammeln, Analysieren und Teilen von Informationen und Einsichten mit den Business Partnern im Unternehmen. Nur so sei gewährleistet, dass sämtliche Unternehmensbereiche passgenau interagieren und voneinander profitieren können.
„In unserem Report hat sich der Mangel an Budget und erforderlichen IT-Kenntnissen sowie der Mangel an Fortschritten bei der Datenintegration und an digitalem Wissen unter den Beschaffungsfachleuten als eine der größten Hürden für einen schnelleren Fortschritt herausgestellt“, sagte Rob Bonavito, CEO von Jaggaer. Der Mehrheit der Unternehmen entgehe daher eine großartige Gelegenheit, ihre Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Der Report „Digitale Transformation in der Beschaffung: Wie weit sind wir wirklich?“ basiert auf einer globalen Umfrage, die zwischen Januar und April 2019 durchgeführt wurde und an der 321 Einkäufer teilnahmen.
Die wichtigsten Ergebnisse des Digital Procurement Reports sind:
- 50 Prozent der Beschaffungsexperten bewerten ihre digitalen Kenntnisse als „up to date“ oder „exzellent“ – hier zeigen sich kaum Änderungen zu 2017.
- 54 Prozent der Organisationen haben zumindest mit der Digitalisierung und Automatisierung standardmäßiger Beschaffungsprozesse begonnen. Aber nur zwei Prozent sagen aus, dass ihre Beschaffungsprozesse vollständig automatisiert sind. Mehr als ein Fünftel vertraut weiterhin auf Fax und Papier.
- Wie zu erwarten war, sind größere Unternehmen hinsichtlich des technologischen und personellen Stands weiter als KMU.
- Eine bedeutende Anzahl (40 Prozent) an Organisationen vertraut bereits auf automatisierte Procure-to-Pay-Prozesse (P2P).
- Hinsichtlich der Investitionsprioritäten führen Predictive Analytics, Internet of Things (IoT) und die robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) die Liste an. Aber 64 Prozent der Unternehmen verfügen über keine Vision hinsichtlich der Investition in Blockchain und 62 Prozent über keine Roadmap zur Integration eines digitalen Assistenten.
- Das Interesse an Predictive Analytics konzentriert sich vor allem auf das Risiko- und Spendmanagement.
- RPA stellt einen Investitionsschwerpunkt für die Automatisierung von Procure-to-Pay-Prozessen dar.
- Der Integrationsgrad ist in den vergangenen zwei Jahren nicht weiter vorangekommen: 30 Prozent der Organisationen integrieren keine Daten aus vor- bzw. nachgelagerten Prozessen, 54 Prozent tun dies von Hand und nur 16 Prozent verfügen über eine automatische End-to-End-Integration.
- Organisationen geben als Gründe für die mangelnden Fortschritte hauptsächlich mangelndes Budget und fehlende IT-Kenntnisse an.
(BME)