Das Rating sei um eine Stufe von „AA+“ auf „AA“ gesenkt worden, teilte die Agentur Donnerstag Abend in New York mit. Fitch und Moody’s hingegen bleiben derzeit bei der Bestnote „AAA“. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) kommt in einer Analyse mehrerer Studien zu dem Ergebnis, dass die Entscheidung Großbritanniens der deutschen Wirtschaft kurzfristig nur wenig schade, langfristig aber womöglich schon. Das größte Risiko sei weiterhin die Unsicherheit: Der entsprechende IW-Index hierzu erreiche fast das Niveau der Finanzkrise 2008, berichten die Autoren der Analyse. Weitere Folgen könnten ein beschädigtes Geschäftsklima und Zurückhaltung bei Investitionen sein. Außerdem ist der britische Immobilienmarkt betroffen: Die United Overseas Bank (UOB) aus Singapur erklärte als erstes Geldhaus, dass zunächst keine weiteren Kreditanträge für Londoner Immobilien angenommen würden. Andere Geldgeber raten ihren Kunden bislang nur, vorsichtig zu sein – Kredite würden aber noch vergeben. Noch immer kämpfen parallel mehrere Städte darum, London als europäisches Finanzzentrum abzulösen. Paris, Frankfurt, Luxemburg oder Dublin wittern Chancen, sie werben schon um Arbeitskräfte und Unternehmen. Mehrere hunderttausend Menschen arbeiten derzeit am Finanzplatz London. Wie viele es nach einem Austritt Großbritanniens noch sein werden, ist weiterhin unklar.
Brexit-Votum: Schon jetzt zeichnen sich erste negative Folgen ab
Eine Woche nach dem Brexit-Votum hat Standard & Poor's (S&P) als bislang einzige Ratingagentur die Kreditwürdigkeit der Europäischen Union herabgestuft.