Die Marktexperten von Barings halten es daher für unabdingbar, die Wertschöpfungskette zu verstehen und zu ermitteln, wo zukünftig ökonomische Gewinne erzielt werden. Sie gehen überdies davon aus, dass es zu einer Übernachfrage nach Lithium sowie zu einer erheblich verzögerten Reaktion auf der Angebotsseite kommen wird. Einerseits, weil die Lithium-Nachfrage mit der Inbetriebnahme der neuen Tesla-Gigafactory stark steigen dürfte und andererseits die technologischen Schwierigkeiten bei der Gewinnung und Verarbeitung von annähernd reinem Lithiumcarbonat unterschätzt werden.
Wachstumstrend Elektrofahrzeuge
Anfang des Jahres 2016 hat Barings im White Paper „Enabling a Revolution“ bereits darauf hingewiesen, dass die Welt am Anfang eines Wachstumstrends von Elektrofahrzeugen steht. Dies ist über die letzten neun Monate hinweg deutlich konkreter geworden. So gab der US-Hersteller Tesla Ende März 2016 die Einführung des „Model 3“ bekannt und kann Unternehmensinformationen zufolge inzwischen Vorbestellungen von mehr als 400.000 Stück vorweisen.
Darüber hinaus tätigen Zulieferer in Erwartung einer steigenden Nachfrage erhebliche Investitionsausgaben – Umicore, ein Hersteller von Kathoden (eine wichtige Batterietechnologie), hat unlängst den Plan zur Verdreifachung der Kapazitäten für seine NMC-Kathodenmaterialien bis 2018 angekündigt. Ein weiteres Beispiel sind die Spotpreise für Lithium, die in China seit Anfang 2015 um über 250% in die Höhe gingen, was nach Auffassung von Duncan Goodwin, dem Head of Global Resources Equity bei Barings, unter anderem auf die zunehmende Verwendung für die Produktion von Batterien zurückzuführen ist.
Chancen
„Aus unserer Sicht ist es wichtig, sich näher mit der Lieferkette zu beschäftigen, um frühzeitig die möglichen Gewinner dieses strukturellen Wachstumsthemas zu identifizieren“, sagt Goodwin. „Um andererseits die Gefahr einer Blasenbildung zu umgehen, identifizieren wir zunächst die möglichen Profiteure und überprüfen anschließend sehr genau das Anlagepotenzial. Gleichzeitig schauen wir uns gezielt die Wertschöpfungskette an, um herauszufinden, wo unserer Einschätzung nach ein wirtschaftlicher Gewinn generiert werden kann. Insbesondere interessieren wir uns für Batteriehersteller, Kathoden- und Separatorenhersteller sowie die verschiedenen Rohstoffe, einschließlich Lithium und Graphit, die zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden.“
Fazit
Bei ihren Analysen sind die Barings-Experten auf Unternehmen wie Galaxy Lithium, LG Chem, Leclanché und SK Innovation aufmerksam geworden, die potenzielle Profiteure der Elektromobilität sein könnten. Zugleich bestätigen sie die positive Einschätzung für Unternehmen wie Albemarle, Orocobre, W-Scope, Asahi Kasei, Johnson Matthey, Umicore und BASF.
(Quelle: Pressemitteilung von Baring Asset Management GmbH)