Vielmehr rechnen sie nun mit derartigen Maßnahmen. So setzte sich die Rally am Aktienmarkt bis in den August hinein fort. Im Vereinigten Königreich erhielt sie Auftrieb, als die Bank of England die allgemein erwartete Senkung des Leitzinses auf 0,25 % – dem niedrigsten Stand in der 322-jährigen Geschichte der Bank – und eine Ausweitung der quantitativen Lockerung bekannt gab. Damit liegt nun ein für die britische Wirtschaft wirkungsvolles Paket von ergänzenden Maßnahmen vor. Die Anleiherenditen sind bedingt durch die lockere Geldpolitik in Europa und Japan sehr stark zurückgegangen. Dies stärkt wiederum ertragbringende Anlagen, seien es Aktien oder Anleihen, denn die quantitative Lockerung der BoE treibt eine weitere kräftige Rally bei Staatsanleihen der Kernländer an. Jüngste Daten zeigen erneut eine rege Schaffung von Arbeitsplätzen und untermauern damit die Aussichten für die US- Wirtschaft. In den USA stellt sich zudem Wachstum ein, wenngleich auf niedrigerem Niveau, als wir möglicherweise früher beobachteten.
Wir wissen, dass die US-Notenbank die Geldpolitik normalisieren und die Zinsen anheben möchte, doch ist sie dazu nur eingeschränkt in der Lage, weil sie durch die oben erwähnten geldpolitischen Bedingungen anderenorts daran gehindert wird. Daher hält sich die US-Notenbank in nächster Zeit möglicherweise zurück. Wir rechnen weiterhin mit einer Zinsanhebung in diesem Jahr und mit zwei Zinsanhebungen im Jahr 2017. Weltweit gesehen, werden sich unterschiedliche geldpolitische Kursrichtungen stark auf Anlageklassen auswirken, und Anleger werden auf der Suche nach ertragbringenden Anlagen immer weniger Möglichkeiten vorfinden.
Meiner Ansicht nach wird dies in den nächsten Monaten und vielleicht Jahren weiterhin das vorherrschende Thema in der Weltwirtschaft bleiben. Wir glauben, dass der seit Februar neutrale US-Dollar voraussichtlich leicht nach oben tendieren wird, was eher auf Kapitalflüsse, als auf Wachstum oder Unterschiede in der Geldpolitik zurückzuführen ist. Außerdem haben wir unsere zuvor neutrale Gewichtung auf „moderat bevorzugt“ heraufgestuft. Dabei berücksichtigen wir jedoch, was dies für Risikoanlagen bedeuten könnte, die sich aus Bewertungssicht bereits größtenteils nahe den Allzeithochs oder auf Allzeithochs befinden.