In Geschäftsjahr 2015 sind die Bezüge der Vorstandsvorsitzenden der größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands (DAX-Unternehmen) bei im Durchschnitt leicht rückläufigen Gewinnen weitgehend konstant geblieben. So ist die durchschnittliche Gesamtvergütung eines DAX-Vorstandsvorsitzenden für 2015 auf rund 5,86 Mio. Euro gesunken. Das entspricht einem Rückgang von knapp 1% gegenüber dem Vorjahr. Im internationalen Vergleich liegen die DAX-Werte damit unterhalb des europäischen Vergütungsniveaus.
Die nationale Vergütungsspitze besetzt in diesem Jahr der Vorstandsvorsitzende von Daimler mit 14,37 Mio. Euro. Mit diesem Wert rangiert er nach aktuellem Stand der veröffentlichten Vergütungsberichte als einziger DAX-Vorstandsvorsitzender im Spitzenfeld der größten in Europa börsennotierten Unternehmen.
Zu diesen Ergebnissen kommt die Analyse „hkp/// Geschäftsberichtsauswertung Vorstandsvergütung DAX 2015“ der Unternehmensberatung hkp/// group. Sie stützt sich auf die quantitativen und qualitativen Angaben von 29 der 30 DAX-Unternehmen zu ihrer Vorstandsvergütung. Aufgrund der auf den 28. April 2016 verschobenen Veröffentlichung der Geschäfts- und Vergütungszahlen ist Volkswagen im aktuellen Vergütungsvergleich erstmals nicht berücksichtigt.
„Nach dem Rekordjahr 2014 sind die durchschnittlichen Gewinne der DAX-Unternehmen gesunken und mit ihnen auch die Vergütung – da stimmt das Verhältnis von Erfolg und Vergütung“, erklärt hkp/// group Managing Partner Michael H. Kramarsch. Der Vergütungsexperte bilanziert ein sehr diverses Vergütungsjahr: „Rekordverluste bei der Deutschen Bank führen richtigerweise zu einem Totalausfall der variablen Vergütung. Parallel sehen wir Rekordgewinne wie bei Daimler mit entsprechenden Rekordvergütungen. Das Gesamtbild bestätigt, dass sich die Vorstandsvergütung in Deutschland mittlerweile in hoher Transparenz und begleitet von verantwortungsbewussten Aufsichtsräten moderat entwickelt – Fakten jedenfalls geben keinen Anlass zu großer Aufregung“, so Kramarsch.
Nationale Vergütungsrangreihe wieder von Automobilhersteller angeführt
Die Angaben der DAX-Unternehmen zu den Vergütungen ihrer Vorstandsvorsitzenden stützen sich auf die durch den Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) für den Vergütungsausweis entwickelte Zuflusstabelle. Diese enthält Angaben zu der einem Vorstandsvorsitzenden für ein Geschäftsjahr tatsächlich zugeflossenen gesamten Vergütung. Wie bereits im Vorjahr kommen mit Ausnahme von Merck und BMW alle DAX-Unternehmen dieser DCGK-Empfehlung vollumfänglich nach.
Basierend auf dem Ausweis der DCGK-Zuflusstabelle wird die aktuelle Vergütungsspitze der ganzjährig im Amt befindlichen DAX-Vorstandsvorsitzenden durch Daimler (14,37 Mio. Euro.) besetzt, gefolgt von Fresenius mit 13,89 Mio. Euro Gesamtvergütung und HeidelbergCement mit 9,71 Mio. Euro. Am Ende des Vergütungsvergleichs findet sich der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank (1,12 Mio. Euro). Die Spanne zwischen dem höchsten und geringsten Wert in der Gesamtvergütung eines Vorstandsvorsitzenden im DAX beträgt damit das rund 13fache.