Deutschland hat für den Ausbau des 5G-Netzes wichtige Voraussetzungen geschaffen. Zu diesem Schluss kommt Oliver Falck, Leiter des ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien in einem aktuellen Aufsatz im ifo Schnelldienst. „Deutschland nimmt mit seinen ambitionierten Versorgungsauflagen eine Vorreiterrolle ein. Dies gilt sowohl für den Ausbau in der Fläche als auch für den Ausbau entlang von Straßen und Schienen“, sagt Falck.
Notwendige Frequenzen frühzeitig geräumt
„Um den Ausbau von 5G-Netzen in der Fläche voranzutreiben, hat Deutschland früher als viele andere Länder die dafür notwendigen 700-Megahertz-Frequenzen für den Mobilfunk geräumt. Auch bei Netzen für örtliche 5G-Anwendungen, beispielsweise für die Industrie 4.0 oder die Land- und Forstwirtschaft, nimmt Deutschland eine Vorreiterrolle ein“, so Falck.
Wichtig bleibe aber, dass das Netz nun zügig ausgebaut werde, fügt Falck hinzu. „In Städten kann das 5G-Netz mit kleinen Antennen verdichtet werden. Allerdings werden dafür möglicher-weise doppelt so viele Funkmasten benötigt, als bislang vorhanden sind.“
Sinnvolle Einsatzgebiete erkennen
Die langwierigen deutschen Genehmigungsprozesse für den Bau von Funkmasten könnten die ambitionierten Ausbaupläne ins Wanken bringen“, ergänzt er. „So konnte die Planung und Errichtung eines 4G-Funkmastes durchaus bis zu zwei Jahre dauern“, sagt Falck.
Es sei wichtig, zügig zu erkennen, wo sich sinnvolle Einsatzgebiete für die neuen 5G-Frequenzen ergäben und diese Potenziale konsequent zu heben. „Dies gilt nicht nur für das autonome Fahren, sondern auch für Anwendungen im Gesundheits-, Landwirtschafts- oder Industriesektor. Nur so kann 5G zum Wachstumsmotor werden“, sagt Falck.
(ifo Institut)