Ein Kommentar von Nitesh Shah, Director Research beim auf ETPs spezialisierten Investmenthaus WisdomTree.
Die Treffen zwischen dem saudischen Energieminister Khalid Al-Falih und seinem russischen Amtskollegen Alexander Novak in Moskau bestätigen, dass das größte OPEC-Mitglied und sein Nicht-OPEC-Partner bereit sind, die zu Beginn dieses Jahres beschlossene Drosselung der Ölfördermengen auch über das verabredete Ablaufdatum am Ende dieses Monats hinaus zu verlängern. Noch ist nicht klar, ob die Verknappung der Fördermenge in vollem Umfang beibehalten wird, aber Al-Falih sagte am 10. Juni 2019, dass die Positionen Saudi-Arabiens und Russlands in puncto Öl nahe beieinander liegen. Er deutete an, dass er die Verknappungsmaßnahmen nicht beabsichtige zu intensivieren, angesichts einer möglichen Abschwächung der potentiellen Nachfrage inmitten einer Phase globaler Handelskriege aber nicht wolle, dass die OPEC-Länder die Produktion erhöhen, um den Produktionsrückgang in Venezuela, Iran und Libyen vollständig auszugleichen.
OPEC– und Nicht-OPEC-Länder tagen am 25. und 26. Juni innerhalb einer strategischen Konferenz. Historisch gesehen waren Russland und Saudi-Arabien mit ihren Positionen vor dem Rest des Ölkartells tonangebend. Sowohl Al-Falih als auch Novak werden voraussichtlich am G-20-Treffen am 28. Juni im japanischen Osaka teilnehmen. In der Hoffnung, dass auf dieser Veranstaltung weitere Klarheit über den Welthandel geschaffen wird, werden die beiden Ölsupermächte die Gelegenheit zur Justierung ihrer Positionen haben und erneut dazu beitragen, die künftige politische Ausrichtung der OPEC zu bestimmen.
yield PR/ Wisdom Tree