Da die Märkte sich in letzter Zeit selbst übertroffen haben und der Risikoappetit deshalb aktuell groß ist, mahnt Benjamin Melman, Leiter Asset Allocation und Sovereign Debt bei Edmond de Rothschild Asset Management zur Vorsicht.
Die Finanzmärkte seien in solch einer Situation vergleichsweise noch gefährdeter gegenüber schlechten Nachrichten. Das Aktien-Exposure wurde insgesamt reduziert, um ein ausgewogenes Risikoprofil herzustellen. Dabei setzt das Team von Edmond de Rothschild Asset Management eher auf europäische Aktien und reduzierte den Anteil an US-amerikanischen Aktien.
Der europäische Aktienmarkt sei durchaus attraktiv, sofern Investoren das politische Risiko ignorieren. Sollte ein französischer Präsident gewählt werden, der ein Referendum im Hinblick auf den Verbleib in der Europäischen Union anstrebt, würde das den europäischen Aktienmarkt ins Wanken bringen.
Obwohl die vergangenen politischen Risiken bezüglich der Präsidentschaftswahlen in den USA und dem Brexit einer starken Fehleinschätzung unterlagen, sollte die französische Wahl nicht unterschätzt werden. Schließlich war der Wahlkampf bisher immer für eine Überraschung gut – demnach wird die Zeit bis zum Wahlergebnis noch lang.
Auch wenn die Märkte vergleichsweise positiv auf das Brexit-Voting und Donal Trump’s Wahlsieg reagiert haben, bezweifelt Benjamin Melman, dass ein Sieg eines populistischen französischen Präsidenten genauso begrüßt würde.
„Aus diesem Grund sind wir nur leicht in europäischen Aktien übergewichtet und halten am US-Dollar fest – als Absicherung“, so Melman. „Wir sind aber vorbereitet auch hier zu reagieren, falls sich Risiken oder Chancen entwickeln.“ (EdR)