Doch sie zeigten mit ihren althergebrachten Werten eindrucksvoll, was in ihnen steckt – sie waren die verlässlichste Wirtschaftskraft in diesen schwierigen Zeiten. Heute gilt das Modell wieder als Unternehmensform der Zukunft, anerkannt als besonders erfolgreich und nachhaltig.
Bei anstehenden Investitionen richtet z.B. Warren Buffet ein besonderes Augenmerk auf Übernahmeziele im deutschen Mittelstand. Die Solidität und Ertragsstärke vieler Hidden Champions unter den Familienunternehmen macht diese attraktiv, nicht nur für die Mehrheitseigentümer und ihre Mitarbeiter, sondern auch für externe Kapitalanleger. Politiker aller Couleur betonen die Wichtigkeit dieser erfolgreichen Unternehmen für unser Wirtschaftssystem.
Langfristige Geschäfte
Neben gesunden Bilanzen, effizienten Managementstrukturen und einem hohen Maß an Kostenbewusstsein ist die von Familienunternehmen schon immer langfristig ausgerichtete Geschäftspolitik ein besonderer Erfolgsfaktor gegenüber managergeführten Unternehmen.
Gemeinsames Charakteristikum dieser Firmen ist es, dass Eigentum und Führung eng verknüpft sind. Im Gegensatz zu Publikumsaktiengesellschaften sind die Unterschiede in der Eignerstruktur von zentraler Bedeutung: In Unternehmen, die von Familien dominiert werden, können strategisch kluge Pläne mit langem Atem verfolgt werden und so für Verlässlichkeit sorgen.
Über mehrere Generationen werden Geschäftsstrategien, Kapital, Vertrauen, Innovationskraft und Wissen bewahrt, gepflegt und weiterentwickelt. Arbeitnehmer werden über einen mitarbeiterorientierten Führungsstil an das Unternehmen gebunden und häufig über Jahrzehnte beschäftigt; nicht selten arbeiten mehrere Familienmitglieder generationenübergreifend für ein Familienunternehmen.
Zahlreiche akademische Studien weisen die langfristigen Vorteile von Familienunternehmen nach.
Aktuell tragen in besonderem Maße die Unternehmen der Luxusgüterindustrie die gute Performance von über 13 % im bisherigen Jahresverlauf. Familienunternehmen wie die italienische Salvatore Ferragamo, die sich hauptsächlich auf die Herstellung von Schuhen und hochwertigen Taschen mit hohen Margen konzentriert oder wie die bekannten französischen Luxusartikelhersteller Christian Dior und LVMH sind derzeit eine Freude nicht nur für diejenigen, die deren edle Produkte nutzen, sondern auch für ihre Aktionäre.
Wenn dann auch noch das eine (LVMH) das andere Unternehmen kaufen will (Dior), kann dies für die Anleger auch schon einmal besonders interessant sein. Erfreulicherweise findet sich die positive Bewegung aber in einem breiten Teil des Portfolios.
Vor dem Hintergrund des ‚Niedrigzins-Niveaus‘ sind für den längerfristigen Investor grundsätzlich Investitionen in sachwertorientierte Vermögensanlagen eine sinnvolle Strategie und angesichts der weltweit guten Konjunktur sollten erfolgreiche Firmen auch weiterhin gute Aussichten haben. Für erstklassige europäische Familienunternehmen gilt dies in besonderem Maße. (GS&P)