So dürfte die US-Notenbank zeigen, dass sie die erhebliche Veränderung des makroökonomischen und finanziellen Umfelds seit Anfang des Jahres zur Kenntnis genommen hat. In der Tat relativieren sich mittlerweile bei einer globalen Betrachtung die Risiken im Zusammenhang mit der Verlangsamung in China sowie der Preisentwicklung im Allgemeinen und der Rohstoffpreis-Entwicklung im Besonderen. Und mit Blick auf die USA selbst bestätigen die jüngsten Daten die Stärke der Wirtschaft. Diese zeigt sich vor allem in der Dynamik des US-Arbeitsmarktes und beim Immobilienmarkt. Daher haben die Finanzmärkte bereits begonnen, die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen neu zu bewerten. Derzeit ist für 2016 ein Anstieg des Leitzinses auf 1,50 Prozent eingepreist. Noch zur Jahreswende 2015/16 hatten die Märkte für die folgenden 18 Monate keine Zinsänderung erwartet.
Es erscheint durchaus möglich, dass die Fed die Märkte sogar auf mehr vorbereiten wird. Die Aussicht auf zwei oder drei Zinserhöhungsschritte in diesem Jahr stünde lediglich in Einklang mit dem aktuellen Inflationstrend in den USA. Dort lag der Teuerungsanstieg im Januar bei 1,7 Prozent gg. Vj., gleichzeitig gibt es Lohndruck.
Die Ankündigung einer noch strafferen Geldpolitik hätte voraussichtlich eine Anpassung der Zinserwartungen zur Folge, welche sich auch auf die Langfristzinsen auswirken würde. Weiterer Nebeneffekt: Die Märkte würden die geldpolitische Divergenz zwischen Fed und der Europäischen Zentralbank stärker berücksichtigen und so zu einer weiteren Festigung des US-Dollars beitragen.“