Wirtschaft

Federated Hermes – Inflation und wirtschaftliche Wiederbelebung im Flaschenhals

Marktupdate von Geir Lode, Head of Global Equities und Silvia Dall’Angelo, Senior Economist im internationalen Geschäft bei Federated Hermes

geralt / Pixabay

Diesmal: Was bringen Inflationserwartungen – und was lässt Large-Caps gerade attraktiv erscheinen?

Geir Lode, Head of Global Equities:

„Während vergangener Woche lag die US-Inflation bei 4,2 Prozent (die Prognose hingegen bei 3,6 Prozent), dem höchsten Wert seit 13 Jahren. Die Rohstoffpreise sind in diesem Jahr in die Höhe geschnellt – was Inflationsängste zurückbringt. In China beschleunigen sich die Inflationsraten. Dies verstärkt die Sorge, dass China eher Inflation exportiert, als importiert.

Ist die hohe Inflation von Dauer? Oder wird sie, wie die Federal Reserve argumentiert hat, auf ein niedrigeres Niveau zurückgehen. Einige Vertreter der Federal Reserve argumentieren nun jedoch, dass sich die Wirtschaft weitgehend von der Pandemie erholt hat und sind der Meinung, dass die USA die massiven Anleihekäufe zurückfahren sollten, was zu weniger Liquidität und höheren Zinssätzen führen würde. Zuvor, von 20004 bis 2008, hatte die Fed die Zinsen von 1 auf 5,25 Prozent erhöht. Die derzeitige massive öffentliche und private Verschuldung schränkt die Fed jedoch dahingehend ein, wie stark die Zinsen diesmal erhöht werden können, ohne die Gesamtwirtschaft übermäßig zu schädigen. In der vergangenen Woche fielen die Arbeitsmarktzahlen in den USA schwächer aus als erwartet. Das deutet darauf hin, dass der US-Markt weniger gefestigt ist als vorhergesagt. Die Anleger beruhigt, dass die Zinssätze nicht schneller als erwartet steigen würden. Wir glauben, dass der Markt die Aussichten auf höhere Zinssätze unterschätzt.

Growth wächst weiter?

Growth-Titel haben sich in den vergangenen zehn Jahren außerordentlich gut entwickelt. Die Bewertungen zeigen weit nach oben. Selbst bei starkem Gewinnwachstum und umfangreichen Rückkäufen reagieren Growth-Titel empfindlich auf höhere Zinssätze. Aktien mit attraktiveren Bewertungen und langsamerem Wachstum werden sich in einem Umfeld höherer Zinssätze gut behaupten. Small-Cap-Aktien reagieren empfindlicher auf höhere Zinsen, werden darunter leiden. Aktien mit hoher Dividendenrendite, wie Versorger und REITs, werden es ebenfalls schwer haben, da Anleger Staatsanleihen mit höherer Rendite bevorzugen könnten. Anleger werden gut daran tun, sich in diesem Jahr auf Large-Cap-Aktien mit einer attraktiven Bewertung und einem moderaten Leverage zu konzentrieren – selbst wenn die Zinsen nicht aufwärts tendieren sollten.“

Silvia Dall’Angelo, Senior Economist:

„Die chinesischen Konjunkturdaten für April waren durchwachsen. Während die Daten zu den Anlageinvestitionen und der Industrieproduktion bestätigten, dass sich die Erholung im produzierenden Gewerbe fortgesetzt hat, blieben die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen hinter den Erwartungen zurück. Dies deutet darauf hin, dass die aufkeimende Rotation von Investition in Richtung Konsum bereits an Schwung verloren hat. Das lag wahrscheinlich zu einem gewissen Grad an der Unsicherheit über die Entwicklung der Pandemie, die in einigen asiatischen Ländern wieder angestiegen ist.

In Zukunft dürfte sich die Erholung bei einer gewissen Volatilität fortsetzen, wobei das Hauptrisiko für die Aussichten in einer verfrühten oder zu starken Rücknahme der Konjunkturmaßnahmen besteht. Der chinesische Kreditimpuls hat sich bereits abgeschwächt, was das Dilemma widerspiegelt, in dem sich die chinesische Politik seit einiger Zeit befindet: zwischen der Unterstützung des kurzfristigen Wachstums und der Vermeidung eines Aufbaus struktureller Ungleichgewichte (etwa Verschuldung und Überkapazitäten).

Europa im Inflationsgriff

Unterdessen stieg die Gesamtinflation in Großbritannien und in der Eurozone im April deutlich an, blieb aber komfortabel unter dem 2%-Ziel der Zentralbanken. Die Inflation wird in den kommenden Monaten weiter ansteigen, da sich die Wirtschaft weiter erholt, der Aufschwung an Fahrt gewinnt und sich die Engpässe in den von der Pandemie betroffenen Sektoren verschärfen. Allerdings dürften alle Engpasseffekte nur vorübergehend sein. Die Inflationstrends werden sich erst zeigen, wenn sich der Nebel der erheblichen pandemiebedingten Verwerfungen der letzten zwei Jahre gelichtet hat.“

(Federated Hermes)

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