47 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland beklagen, dass ihr Geschäft von den aktuellen globalen Handelsstreitigkeiten beeinflusst wird. Zudem verzeichnen 50 Prozent der Betriebe einen schlechteren Zugang zu Krediten als noch vor zwölf Monaten. Das sind Ergebnisse der Studie „Finanzierungsmonitor 2019“. creditshelf, der Gestalter digitaler Mittelstandsfinanzierung, hat dafür zusammen mit der TU Darmstadt 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.
„Wie unsere Studie weiter zeigt, haben die Unternehmen aber noch nicht auf Krisenstimmung geschaltet“, sagt Dr. Daniel Bartsch, Vorstand und Gründungspartner von creditshelf. „So rechnet die Mehrheit der befragten Finanzentscheider damit, dass sie nach den bereits in 2018 erfolgten Anpassungen zunächst keine weiteren Verschlechterungen der Finanzierungskonditionen treffen werden.“
Offenbar haben die Unternehmen bereits damit begonnen, sich auf konjunkturell schwierigere Zeiten vorzubereiten. „Wir beobachten etwa auf unserer Plattform, dass die Unternehmen tendenziell größerer Kreditvolumina und längere Laufzeiten nachfragen, um sich das immer noch niedrige Zinsniveau so lange wie möglich zu sichern“, erklärt creditshelf-Vorstand Bartsch. „So hat sich die durchschnittliche Kredithöhe der creditshelf-Kunden gegenüber dem Vorjahr beispielsweise um rund 20 Prozent erhöht.“
Auch Prof. Dr. Dirk Schiereck, der den „Finanzierungsmonitor“ seit seiner ersten Auflage im Jahre 2016 wissenschaftlich begleitet, beobachtet zwar eine erhöhte Aufmerksamkeit aber noch keine wirkliche Unruhe bei den Unternehmen. „Die aktuellen Erfahrungen mit Strafzöllen und Einfuhrkontingenten sollten dennoch Warnung genug an die Unternehmen sein, eine wetterfeste Finanzierungsstruktur aufzubauen, falls dies noch nicht geschehen ist“, so der Finanzierungsexperte von der TU Darmstadt.
In diesem Zusammenhang dürfte auch die Suche nach alternativen Finanzierungen neben dem klassischen Bankkredit an Bedeutung gewinnen. „Nicht zuletzt in wirtschaftlich und geopolitisch unruhigen Zeiten, sollten Unternehmen sich rechtzeitig weitere Optionen erschließen, um stets handlungsfähig zu bleiben“, rät creditshelf-Gründer Bartsch.
(creditshelf)