Wirtschaft

Finanzmarkt aktuell

An den Finanzmärkten steht nach wie vor der Handelskonflikt der USA mit verschiedenen Ländern im Fokus.

 

Für positive Signale sorgte zuletzt die Einigung zwischen den USA und Mexiko, das nordamerikanische Freihandelsabkommen zu überarbeiten. Dies weckte unter den Marktteilnehmern die Hoffnungen, dass sich die USA mit anderen Staaten wie Kanada, der Europäischen Union oder China einigen werden. Wie es um die europäische Wirtschaft steht und welchen Ausblick wir für die Finanzmärkte sehen, lesen sie weiter in unserer „Finanzmarkt aktuell“.

Volkswirtschaft: Sind die Sorgen vor einer starken wirtschaftlichen Eintrübung in Europa berechtigt?

Die Konjunkturindikatoren aus Europa zeigen nach wie vor ein durchwachsenes Bild. So lag der vorläufige Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe unter den Markterwartungen. Außerdem trübte sich die Industrieproduktion stärker ein als erwartet, und das Konsumentenvertrauen fiel im August auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr. Vor allem die Sorge vor einem Handelskonflikt und höheren Rohmaterialkosten sowie die politischen Unsicherheiten in Europa wirkten sich negativ auf die Stimmung aus. Für ein Lichtzeichen sorgte dagegen der vielbeachtete ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland. Entgegen den Erwartungen der Volkswirte konnte sich der Index deutlich verbessern und signalisiert eine mögliche Stabilisierung der europäischen und deutschen Wirtschaft. Insgesamt halten wir die Sorge vor einer deutlichen wirtschaftlichen Eintrübung in Europa für übertrieben. Die momentane Wachstumsverlangsamung sehen wir als einen Normalisierungsprozess an, nach einer außergewöhnlich hohen Dynamik im vergangenen Jahr. Der Arbeitsmarkt ist in einer sehr guten Verfassung, die Arbeitslosenzahl sinkt, und die Beschäftigung steigt kräftig. Dies spiegelt sich auch in den zunehmenden Lohnzuwächsen wider. Zusätzlich sollte die robuste Binnenwirtschaft – insbesondere in Deutschland – sowie der private Konsum die europäische Konjunktur unterstützen. Allerdings bleiben die Unsicherheiten hoch, zumal der Konflikt mit China weiterhin eskalieren kann. Bereits am 6. September läuft die Frist für Stellungnahmen zu den nächsten Zusatzzöllen auf Warenimporten aus China im Wert von 200 Mrd. Dollar in den USA ab. Es bleibt das Risiko, dass die USA diese danach in Kraft setzen werden und damit auch Europa schaden kann. Insgesamt halten wir den Handelsstreit zwischen den USA und China – trotz jüngster Entspannungstendenzen – als einen der wichtigsten Belastungsfaktoren für die globale Wirtschaft.

Rentenmarkt: Hohe Nachfrage nach Bundesanleihen

Die Anleihemärkte in Europa werden weiter von der Politik beeinflusst. Die Unsicherheit über das Haushaltsdefizit in Italien sowie die Turbulenzen beim Wechselkurs der Türkischen Lira sorgten für steigende Renditen bei den italienischen Staatsanleihen und einer hohen Nachfrage nach Bundesanleihen. In dem Protokoll der letzten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt sich die Notenbank mit der Wachstums- und Inflationsentwicklung in der Eurozone zufrieden, sorgt sich aber über eskalierende Handelskonflikte und zunehmenden Protektionismus. Wir rechnen damit, dass die EZB die Anleihekäufe bis Ende des Jahres einstellen wird. Die Zinsen dürften frühestens im Jahr 2019 und dann auch nur behutsam erhöht werden.

Aktienmarkt: US-Aktien im längsten Bullenmarkt aller Zeiten

Während der amerikanische Aktienmarkt S&P 500 ein neues Allzeithoch erreichte und sich in dem längsten Bullenmarkt aller Zeiten befindet, treten die europäischen Aktienmärkte nahezu auf der Stelle. Hier sorgen neben dem Handelskonflikt noch politische und wirtschaftliche Probleme in Europa für Verunsicherung. Mit der Einigung der USA und Mexiko sowie der Hoffnung auf moderate Zinssteigerungen in den USA konnte sich zuletzt auch der deutsche Aktienmarkt (DAX) stabilisieren. Auch wenn die Problemfelder Handelskonflikt, Brexit, Italien und Türkei nicht gelöst sind und weiter auf die Stimmung drücken können, ist das fundamentale Umfeld für den deutschen Aktienmarkt vielversprechend. So ist das Wirtschaftswachstum in den wichtigsten Volkswirtschaften der Welt weiterhin solide und unterstützt die Gewinndynamik der Unternehmen. Die Notenbanken stellen weiterhin genügend Liquidität zur Verfügung und agieren im Hinblick auf den Normalisierungsprozess sehr vorsichtig. Zusätzlich sind die Bewertungskennzahlen sowohl im globalen Vergleich als auch gegenüber festverzinslichen Wertpapieren sehr attraktiv. Zu guter Letzt befindet sich der DAX aus Sicht der Charttechnik im langfristigen Aufwärtstrend. Insgesamt sind wir für die Aktienmärkte mittelfristig zuversichtlich gestimmt.

(Weberbank)

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