Sparen will gelernt sein. Auch wenn man sich vornimmt, mehr zur Seite zu legen, kreuzen oft finanzielle Versuchungen den Weg. Doch wie sah die Bilanz der kleinen Nachlässigkeiten auf dem Konto wirklich aus? Das Meinungsforschungsinstitut forsa hat im Auftrag der Gothaer nachgefragt*, wo sich die Deutschen 2016 kleine oder große Finanz-Sünden erlaubt haben.
Gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase gehört Sparen nicht zu den attraktivsten Möglichkeiten, sein Geld zu verwenden. Daher hat auch über ein Drittel der Befragten im Alltag zu viel Geld ausgegeben, knapp jeder Dritte hat außerdem zu wenige Einsparmöglichkeiten genutzt.
Fast ebenso viele haben im vergangenen Jahr schon einmal ihr Girokonto überzogen. Vor allem die jüngeren Befragten geben ihr Geld lieber direkt aus: In der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren gab über die Hälfte an, mehr Geld als nötig verbraucht zu haben, bei den 30- bis 44-Jährigen war es ebenfalls fast jeder Zweite. Zusätzlich überzog ein Drittel dieser Altersgruppe im vergangenen Jahr schon einmal das Konto.
Wenn die Befragten sparen, legt ein Viertel von ihnen das Geld einfach auf ein Sparbuch oder Tagesgeldkonto, ohne sich um alternative Anlageformen zu kümmern. Passierte das doch, dann investieren neun Prozent nur in einer Vermögensform, anstatt das Geld in verschiedenen Anlageklassen zu streuen. Daher sieht es auch für die private Altersvorsorge nicht übermäßig rosig aus: Dafür hat insgesamt über ein Sechstel nicht genug getan, in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen ist es sogar fast ein Viertel.
Weniger problematisch waren riskante Aktiengeschäfte, bei denen lediglich vier Prozent der Befragten Geld verloren – und zu teure Kredite. Hier gaben nach eigener Einschätzung nur drei Prozent zu viel aus. Knapp ein Viertel konnten sich 2016 keine der genannten Finanz-Sünden vorwerfen.
*Quelle: forsa Befragung im Auftrag der Gothaer Versicherung, Mehrfachnennung möglich
Befragt wurden 1.006 Bundesbürger ab 18 Jahren. Die Erhebung lief vom 21. November bis 2. Dezember als Online-Befragung.