Im Vorjahr wurden im gleichen Zeitraum 280 Transaktionen gezählt, im Jahr 2020 waren es 190. Das dritte Quartal 2022 fällt jedoch mit 76 Transaktionen, 78 im Vorjahr, etwas schwächer aus.
„Trotz schwieriger Marktbedingungen und makroökonomischer Unsicherheiten stehen Versicherungsvermittler weiterhin wettbewerbsorientierten Auktionsverfahren gegenüber. Dabei bleiben die Bewertungsmultiplikatoren hoch, was beweist, wie widerstandsfähig dieser Sektor ist“, erklärt André Frazão, Associate Partner im Bereich Global Insurance Services bei FTI Consulting.
Das Vereinigte Königreich und Irland waren erneut führend auf dem europäischen Markt für Fusionen und Übernahmen von Versicherungsunternehmen und machten 40 Prozent der Transaktionen im dritten Quartal 2022 aus. Die Regionen Deutschland, Österreich und Schweiz („DACH“), Frankreich und die Iberische Halbinsel verzeichneten indessen den größten Anstieg der Transaktionsaktivitäten im Berichtszeitraum. Die Übernahme von Vertriebs- und Dienstleistungsanbietern trieb das Transaktionsvolumen in der DACH-Region an. Hier stieg die Zahl der Transaktionen im dritten Quartal 2022 auf 18, verglichen mit 8 im vorangegangenen Quartal und 12 im dritten Quartal 2021. Trotz nennenswerter Transaktionen, wie beispielsweise dem Kauf des nordischen Makler-Konsolidierers Säkra durch das britische Private-Equity-Unternehmen Cinven, ging die Transaktionsaktivität in den nordischen Ländern und den Benelux-Staaten im Vergleich zu den Vorjahren zurück. Die anhaltende geopolitische Krise in Mittel- und Osteuropa dürfte zur Verlangsamung der Transaktionstätigkeit in dieser Region beigetragen haben.
Der Quartalsbericht zeigt, dass Finanzinvestoren nach wie vor ein starkes Interesse an Geschäften im Dienstleistungs- und Vertriebssektor haben. Im Berichtszeitraum gab es 39 Übernahmen durch von Private-Equity-Gesellschaften unterstützte Portfoliounternehmen und 12 direkte Übernahmen durch Private-Equity-Fonds. In den USA ansässige PE-Firmen und Bieter unterstützten im 3. Quartal 10 Übernahmen, womit sich die Gesamtzahl für diese Gruppe seit Jahresbeginn auf 38 erhöhte. Dies deutet darauf hin, dass die starke Dollar-Währung weitere US-Übernahmen fördert.
„Angesichts der andauernden Inflationsgefahr könnten steigende Zinsen den Buyout-Markt belasten, weil die Fremdfinanzierung teurer wird“, so Frazão. „Das könnte darauf hindeuten, dass Bewertungen und Handelsaktivitäten in den kommenden Quartalen zurückgehen.“
(FTI)