Weltweit haben schätzungsweise 800 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Etwa 4 Milliarden Menschen sind mindestens einen Monat im Jahr von Wasserknappheit betroffen. Neben dem Leid, das von Dürreperioden verursacht wird, stellt die Wasserknappheit ein großes Problem für Industrie und Landwirtschaft dar.
Die globale Nachfrage nach Wasser wird sich in den kommenden 15 Jahren voraussichtlich nahezu verdoppeln.
Ursachen dafür sind Bevölkerungswachstum, Verstädterung und eine Verschiebung der Ernährungsgewohnheiten hin zu eiweißreicheren Nahrungsmitteln.
Darüber hinaus wird Wasser in der Regel durch lokale Regierungen künstlich billig gehalten. Das kurbelt die Nachfrage an und wirkt Investitionen entgegen. Der Bedarf nach Süßwasser wird das zuverlässige, zugängliche Angebot bis 2030 weltweit voraussichtlich um etwa 40% übersteigen.
Es gibt kein Allheilmittel, um diese offenkundige globale Krise zu lösen, da verschiedene Regionen und Länder sehr unterschiedlichen Herausforderungen gegenüberstehen. Investoren können allerdings dazu beitragen, dieses wachsende Problem durch eine Anlage in intelligente Lösungen anzugehen.
Der wachsende globale Süßwassermarkt bietet indes eine Kombination aus Renditepotenzial und der Möglichkeit, in nachhaltige Projekte mit eindeutiger Wirkung zu investieren (Impact-Investing). Impact-Investing hat drei wesentliche Merkmale: Erstens einen klaren positiven Zusammenhang zwischen der anvisierten Investition und der gewünschten ökologischen und gesellschaftlichen Wirkung, zweitens die bestmögliche Messung der beabsichtigten Wirkung und drittens ein attraktiver finanzieller Ertrag.
Huub van der Riet, leitender Portfoliomanager der Global Sustainable Opportunities Strategy bei NN Investment Partners: „Unserer Ansicht nach gibt es kein Entweder-Oder zwischen gesellschaftlicher und/oder ökologischer Wirkung und finanziellen Erträgen. Anleger können zur Lösung dieses wachsenden Problems beitragen, indem sie in innovative und wirtschaftlich attraktive Lösungen investieren. Es werden umfangreiche Investitionen benötigt, um die Wasserinfrastruktur zu erhalten, zu verbessern und auszubauen.“
Das Unternehmen Xylem mit Firmensitz in den USA beispielsweise ist weltweit tätig und bietet eine Vielzahl an technologischen Lösungen, um den weltweiten Bedarf an Süßwasser, Abwasser und Energie zu decken. Das Leistungsspektrum umfasst hochwertige Filtertechniken, die Abwasser zur Wiederverwendung oder zum Ablassen in die Umwelt sammeln und aufbereiten. Xylem verkauft auch industrielle Pumpen, Mischanlagen, Aufbereitungsanlagen und Analyseinstrumente.
Börsennotierte Unternehmen im Wassersektor
Andere Beispiele für börsennotierte Unternehmen im Wassersektor sind Pentair, Suez, Sabesp und American Water Works. Pentair stellt Lösungen bereit, die denen von Xylem ähneln. Das Unternehmen ist kein reiner Lösungsanbieter im Wasserbereich, aber es hat seine Aktivitäten in diesem Segment in den letzten Jahren deutlich erhöht. Suez ist ein französischer Versorger und ein Dienstleister im Bereich Wasser und Abfall. Sabesp ist das größte börsennotierte Wasserunternehmen in Brasilien und versorgt 27 Millionen Menschen mit sauberem Wasser. Es konzentriert sich auch auf urbanes Regenwassermanagement und Dienstleistungen im Bereich Entwässerung und Sanitärabwasser.
Ein vergleichbares Unternehmen aus den Industrieländern ist American Water Works. Diese Firma ist das größte börsennotierte Wasser- und Abwasserversorgungsunternehmen in den USA. Sie gewährleistet sauberes Wasser und Abwasserdienstleistungen für 15 Millionen Menschen in den USA und Kanada.
Van der Riet fasst daher zusammen: „Da die Wasserprobleme immer akuter werden, wird die Nachfrage nach den effektiven und wirksamen Lösungen dieser Art von Unternehmen stark steigen. Mit einer Anlage in solche Unternehmen leisten wir einen Beitrag zu dieser weltweiten gesellschaftlichen Herausforderung und streben zugleich nach attraktiven finanziellen Erträgen.“ (NNIP)