Mit wenigen Ausnahmen tendierte der Rohstoffsektor im November abwärts. Gold kommt nach wie vor nicht von der Stelle und notierte am Monatsende bei 1.218 US-Dollar pro Feinunze, was einem Minus von 1,3 Prozent entspricht. Silber verlor mit 3,8 Prozent etwas mehr und rangierte zwischenzeitlich unter 14 USD. Am Ende schloss das Edelmetall bei 14,18 USD. „Es bleibt dabei, dass bei Gold kein Aufwärtstrend zu erkennen ist. Weder von der Silberpreisentwicklung noch von den Minenaktien gehen entsprechende Signale aus. Da die Inflationsraten angesichts des aktuellen Ölpreisverfallsnicht weiter zulegen dürften, ist auch von dieser Seite vorläufig kein positiver Impuls für Gold zu erwarten“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. „Sollte sich die globale Wirtschaft in Richtung Rezession entwickeln, könnte Gold allerdings im Gegensatz zu Aktienanlagen wieder zu einer interessanten Anlagealternative werden.“
Platin und Palladium entwickelten sich gegensätzlich. Platin verlor 7,0 Prozent und beendete den Monat bei 800 US-Dollar pro Feinunze. Palladium erreichte hingegen 1.185 USD, was nur minimal unter einem erneuten Allzeithoch liegt. Auf Monatssicht entspricht das +8,1 Prozent. „Das Palladiumhoch wird vor allem durch die Nachfrage nach Benzinautos im Zuge der Dieselkrise getrieben. Der aktuell niedrige Ölpreis deutet allerdings auf eine schwächelnde Weltkonjunktur hin. Damit geht weniger Konsum einher, was folglich auch die Palladiumnachfrage dämpfen dürfte. Insofern ist bei aller Euphorie zumindest mittelfristig Vorsicht geboten“, sagt Siegel.
Die Aktien der Minengesellschaften verpassten im vergangenen Monat einen Befreiungsschlag. „Wie auch die Edelmetalle bleiben die Minensektoraktien in einer Baisse gefangen“, sagt Siegel.
Die Basismetalle entwickelten sich unterschiedlich. Kupfer (+2,0 Prozent), Zink (+2,3 Prozent) und Blei (+2,0 Prozent) legten leicht zu. Nickel (-4,9 Prozent) und Aluminium (-0,4 Prozent) verloren hingegen. „Beide Metalle mussten seit ihren Jahreshochs im Sommer bzw. Frühjahr deutliche Rückschläge hinnehmen. Nickel verlor seitdem rund 30 Prozent an Wert, Aluminium etwa 23 Prozent“, sagt Siegel.
Brent-Öl erlebte erneut einen sehr schwachen Monat. Innerhalb von nur zwei Monaten gab der Ölpreis rund 31 Prozent nach und sank von einem Mehrjahreshoch auf ein Jahrestief. Mit einem Schlusskurs von 50,93 US-Dollar pro Barrel nähert sich das schwarze Gold immer mehr der psychologisch wichtigen Marke von 50 USD. Erst im Oktober war Öl noch auf ein Jahreshoch geklettert. „Ein so drastischer Einbruch deutet auf eine schwächelnde Konjunkturentwicklung hin. Die globale Nachfrage nach Öl tendiert offenbar nach unten“, sagt Siegel abschließend.
(Stabilitas GmbH)