Inflationssorgen treiben Anleger in sichere Häfen und dabei vor allem zu Gold. „Wir sehen derzeit sehr erfreuliche Mittelzuflüsse in unsere ETF-Portfolios“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM.
„Denn anders als in anderen ETF-Produkten sind bei uns jeweils rund zehn Prozent des Portfolio-Volumens in Gold investiert“, so Gerlinger.
In den vergangenen Monaten hat die Inflation immer weiter angezogen. Mittlerweile geht die Bundesbank von bis zu vier Prozent Inflation am Jahresende 2021 aus, auch die Europäische Zentralbank passte zuletzt ihre Inflationsprognose von 1,4 Prozent nach oben an.
Obwohl die Staaten wie die Notenbanken beschwichtigen und die Inflation zu einem vorübergehenden Phänomen erklären, sind die Anleger offenbar anderer Meinung.
Rund zehn Prozent in Goldfonds
„Die Zuflüsse in die ETF-Portfolios sind in den vergangenen drei Monaten sehr deutlich gestiegen“, so Gerlinger: „Das liegt nach einhelliger Aussage der Berater am relativ hohen Anteil an Gold.“
Rund zehn Prozent des Portfolio-Volumens sind in Goldfonds investiert. Gerlinger: „Dabei greifen wir auf eine besonders kostengünstige Anteilsklasse der Fonds zurück, um die Kosten im gesamten Portfolio sehr gering zu halten.“
Wie nachhaltig ist Preisanstieg
Die Absicherung vor steigenden Preisen ist ein wichtiges Ziel der Anleger. Aus Risikogesichtspunkten ist eine anziehende Inflation eine der größten Gefahren für Investoren. „Während vor allem hochverschuldete Staaten die Inflation brauchen, um sich zu entschulden, schwindet auf der anderen Seite die Kaufkraft“, sagt Gerlinger.
Die Frage ist, wie nachhaltig der Preisanstieg ist: In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Basis- oder Einmaleffekte angeführt. So lief die Mehrwertsteuersenkung in Deutschland aus, auch wurde eine CO2-Abgabe eingeführt.
Krisen in aller Welt sorgten für Druck auf die Ölpreise, auch die noch immer nicht vollständig wiederhergestellten Lieferketten sorgen für höhere Preise.
Aktien gute Alternative, für viele aber risikoreich
„Während tatsächlich viele dieser Gründe nur einmalig wirken, sind andere dauerhafter“, sagt Gerlinger. So kostet die Bekämpfung der Pandemiefolgen genau wie der Kampf gegen den Klimawandel viel Geld, das auch von den Notenbanken bereitgestellt werden wird.
„Die Menge an Geld, die hier in den Markt fließt, ist gewaltig und wird noch auf Jahre die Staaten belasten“, so Gerlinger.
Für Anleger sind in diesem Umfeld Anleihen nicht mehr sehr attraktiv. „Aktien sind immer eine gute Alternative, gelten manchem Anleger aber als zu risikoreich“, sagt Gerlinger.
Deshalb werden Investments in Sachwerte nachgefragt, aber auch die klassischen sicheren Häfen wie Gold und andere Edelmetalle.
„Dies in einem gemanagten ETF-Portfolio mit geringeren Kosten zu bekommen und nicht eigens einbauen zu müssen, ist für Anleger offenbar sehr attraktiv – und kaum anderswo zu finden“, sagt Gerlinger. „Ich gehe davon aus, dass wir noch lange hohe Zuflüsse sehen werden.“
(Moventum) / surpress