Edelmetall von Negativzinsen beflügelt
Auch die Glaubwürdigkeit der Notenbanken leidet. Die Währungshüter pumpen immer mehr Geld in das Finanzsystem. Daher rutschen die Realzinsen vielerorts in negatives Terrain. Angesichts der globalen Wachstumsschwäche wird die ultralockere Geldpolitik vermutlich fortgeführt oder sogar noch ausgeweitet – beispielsweise durch das Verschenken von neu erschaffenem Kapital, dem sogenannten Helikoptergeld.
Die Gefahr dabei: Zuviel nutzloses Geld könnte die Teuerung massiv befeuern. Sollten die Industriestaaten innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre einen inflationären Schock erleiden, dürfte die Nachfrage nach Gold in die Höhe schnellen. Sowohl Privatanleger als auch Notenbanken sind aber in Gold massiv unterinvestiert. Werden all diese Faktoren berücksichtigt, sollte die Wertentwicklung des Edelmetalls andere Anlageformen deutlich übertreffen.
Silber verdient ebenfalls stärkere Beachtung. Der „kleinere Bruder des Goldes“ verfügt selbst nach den spektakulären Preisanstiegen der zurückliegenden Monate noch über weiteres Aufholpotenzial. Nach dem Kollaps der analogen Fotografie, deren Produktionsprozess Silber benötigt, hat sich der Absatz inzwischen wieder stabilisiert. Und weil die Nachfrage sowohl von Investoren als auch von Solarunternehmen weiter anzieht – bei bestenfalls stagnierender Förderung – rückt Silber als Anlagemetall jetzt wieder in den Blickpunkt.