Jüngster Schritt in diese Richtung ist die Abwertung der griechischen Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P). Bei deutschen Anlegern macht sich unterdessen Verunsicherung über die Frage breit, welche Konsequenzen sich aus der Schuldenkrise in Griechenland für Ihre eigene Vermögensplanung ergeben.
„Wir raten unseren Kunden trotz der aufgeheizten Stimmung, einen kühlen Kopf zu bewahren“, sagt Heiko Löschen, Geschäftsführer der unabhängigen Vermögensberatung Packenius, Mademann und Partner. „Teil jeder Anlagestrategie wird jetzt sein müssen, die Risikoverteilung im Portfolio neu unter die Lupe zu nehmen. Denn von der Herabstufung Griechenlands durch Standard & Poor’s auf BB+ – also „Ramschstatus“ – wird eine ganze Phalanx von Anlageklassen betroffen sein. Das gilt eben nicht nur für die offensichtlichen griechischen Staatsanleihen sondern auch für die versteckten Berührungspunkte, beispielsweise in Aktien-, Renten- und sogar offenen Immobilienfonds“, gibt Heiko Löschen zu bedenken.
Standard & Poor’s erwartet, dass im Falle einer Insolvenz Besitzer griechischer Anleihen die Hälfte ihres Geldes verlieren werden. Die Herabstufungen von Portugal und Spanien mit negativem Ausblick geben den Startschuss, die eigene Anlagestrategie zusätzlich auf alle Verflechtungen mit den so genannten PIIGS-Staaten, also Portugal, Italien, Irland, Großbritannien und Spanien zu überprüfen.
Auf Grundlage dieser Portfolioprüfung haben konservative Anleger die Möglichkeit, neu entstandene Risiken ihrer Anlagestrategie zu identifizieren und gegebenenfalls zügig zu bereinigen. Offensiven Anlegern bietet die Neubewertung der Bonität von Griechenland und Portugal grundlegend andere Koordinaten, um ein Investment zu platzieren. Der Ausgang ist allerdings hochspekulativ und ungewiss.
Quelle: News Aktuell