Die neunziger Jahre: Der T2 geht, der Sprinter kommt
Die runde Zahl von einer Million Transportern erreicht das Werk Düsseldorf am 14. Mai 1990. Ebenso verlässt die 15.000.000ste Lenkung das Werk. An große Zahlen wird sich das Werk im Laufe dieses Jahrzehnts gewöhnen. Zunächst aber bringt es für den Standort einschneidende Veränderungen. Im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung ist das Werk Ludwigsfelde bei Berlin zum Konzern gestoßen. Es wird 1991/92 zur neuen Heimat des T2, der nach knapp 90.000 Exemplaren aus Düsseldorf auszieht und das Werk wechselt.
Nach 30 Jahren im Daimler-Konzern keine einfache Zeit für Düsseldorf. Aber die Perspektive ist trotzdem hervorragend, denn gleichzeitig wächst der Nachfolger des T1 heran: Mit einer neuen Lackieranlage und neuen Rohbau- und Montagelinien startet Ende 1994 in Düsseldorf die Fertigung des Sprinter.
Der neue Transporter ist das erste Nutzfahrzeug von Mercedes-Benz mit einem Namen anstelle des nüchternen Zahlencodes. Mit zunächst 2,6 bis 4,6 Tonnen Gesamtgewicht passt der Transporter exakt ins Raster seines Vorgängers, ist jedoch in weitaus mehr Karosserievarianten zu bekommen. Der Sprinter macht seinem Namen alle Ehre: Die Dieselmotorisierung setzt von Beginn an mit zunächst bis zu 90 kW (122 PS) für Transporter seiner Größe neue Maßstäbe.
Bereits 1996, im ersten vollen Produktionsjahr, durchbricht der Sprinter mit 103.711 Exemplaren eine Schallmauer und führt das Werk zu einem neuen Allzeitrekord. Er wird in den kommenden Jahren kontinuierlich weiter gesteigert.
Mit neuen Lackierverfahren steigert das Werk Effizienz, Umweltfreundlichkeit und Qualität gleichermaßen. Vor allem im Rohbau kommen zunehmend Industrieroboter zum Einsatz. Parallel zum Start des Sprinter deutet sich ein weiterer Umschwung an: Die Fertigung der Lenkungen wird in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert und später abgegeben.