Doch kaum jemand erzielt im internationalen Vergleich so wenig Rendite. „Es ist Zeit für gute Vorsätze – und zwar für die privaten Finanzen“, sagt deshalb Jörg Wiechmann, Geschäftsführer des Itzehoer Aktien-Clubs (IAC).
Das schlechte Abschneiden der deutschen Sparer wundert ihn nicht: „Mit Sparbüchern, Lebensversicherungen und Bausparverträgen lässt sich in Nullzins-Zeiten nun einmal kein Blumentopf gewinnen.“ Doch die Geldanlage in Aktien werde weiter gescheut, und das Jahr 2016 habe die Skepsis nicht gemindert, so Wiechmann. Erst der schlechteste Jahresstart in der Geschichte des DAX, dann die Turbulenzen nach der Brexit-Entscheidung und der US-Wahl: „Eine wahre Kursachterbahn innerhalb des Jahres – für viele deutsche Sparer viel zu riskant.“
Anleger in anderen Ländern wie den USA stünden dagegen ganz anders zu Aktien, sie sähen vor allem die langfristigen Chancen der Börse. Der Lohn: Trotz aller Schwankungen hätten die US-Sparer im vergangenen Jahr eine zweistellige Rendite erzielt. Und obwohl sie von ihrem Einkommen nur halb so viel sparten wie die Deutschen, lägen die Anleger in Übersee beim Vermögenszuwachs klar vorn. „Wer sein Vermögen erfolgreich mehren will, muss nun einmal nicht nur viel sparen, sondern vor allem richtig“, betont der IAC-Geschäftsführer.
Sein Ausblick auf 2017 ist eindeutig: Die Zinsen blieben nahe Null, Aktien seien weiter attraktiv. Die 30 Konzerne im DAX wollen die Rekordsumme von 31 Milliarden Euro an Dividenden ausschütten. Die Deutschen arbeiteten hart, um die Firmen zu erfolgreichen Weltkonzernen zu machen, doch die Beteiligung an ihren Vorzeigeunternehmen überließen sie anderen: Mehr als 50 Prozent der Ausschüttungen gingen an ausländische Aktionäre. Wiechmanns Folgerung: Mehr Aktien, weniger Zinsanlagen, das sei ein guter Vorsatz für deutsche Sparer.