Wirtschaft

Hybrides Arbeiten laut Studie immer wichtiger

Arbeitgeber, die sich nicht auf hybrides Arbeiten einlassen, riskieren einen Talentschwund und einen Anstieg des sogenannten “quiet quitting”

Arbeitgeber, die das Arbeitsmuster und die Arbeitsorte ihrer Teams mikromanagen, riskieren laut einer neuen Studie, Top-Talente durch “quiet quitting” (zu deutsch leises Kündigen) zu verlieren.

Die International Workplace Group – der weltweit führende Anbieter von Hybridarbeitslösungen mit Marken wie Regus und Spaces – hat die Hauptgründe untersucht, warum Arbeitnehmer am ehesten „leise kündigen“. Dieser Begriff beschreibt Mitarbeiter, die nur das absolute Minimum leisten, das in ihrer Stellenbeschreibung gefordert ist.

Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der befragten Arbeitnehmer gab an, dass sie eher „quiet quitten“ würden, wenn ihr Vorgesetzter ihnen das Gefühl vermittelt, nicht wertgeschätzt zu werden. Auch Mikromanagement oder mangelnde Flexibilität, von einem Standort aus zu arbeiten, der ihren Bedürfnissen entspricht, wurden als Gründe genannt.

Derzeit fühlen sich 22 Prozent der Arbeitnehmer demotiviert oder haben sich in der Vergangenheit so gefühlt. Wenn sie nicht die Möglichkeit haben, auf eine Weise zu arbeiten, die ihren Bedürfnissen entspricht, könnten sich Millionen von Beschäftigten von ihren Aufgaben zurückziehen. Viele von ihnen würden sich in diesem Fall auch nach einem neuen Job umsehen

Allerdings sind zwei Fünftel (40 Prozent) der Büroangestellten weniger geneigt, „leise zu kündigen“ oder am Arbeitsplatz demotiviert zu sein, wenn ihre Arbeitgeber ein hybrides Modell anbieten.

Laut Einschätzung von IWG kann dies als  klare Botschaft der Arbeitnehmer an aktuelle und potenzielle Arbeitgeber gewertet werden: Nutzen Sie die Vorteile des hybriden Arbeitens oder riskieren Sie, Talente zu verlieren.

Hybride Arbeit trägt dazu bei, dass sich die Mitarbeiter motiviert und zufrieden fühlen

Für Unternehmen, die kein hybrides Arbeiten anbieten, besteht die Realität darin, dass sie die besten Talente verlieren werden – denn sechs von zehn (62 Prozent) Befragten die im hybriden Modell arbeiten sagen, dass sie in Erwägung ziehen würden, ihren Job zu kündigen, wenn sie wieder fünf Tage die Woche ins Büro zurückkehren müssten.

Darüber hinaus würden 71 Prozent ein neues Jobangebot ablehnen, wenn es mit einem langen Arbeitsweg verbunden ist, während 72 Prozent nur neue Positionen in Betracht ziehen würden, die ihnen die Flexibilität bieten, von jedem beliebigen Ort aus zu arbeiten.

Neben der Steigerung der Produktivität (78 Prozent) befähigt hybrides Arbeiten die Mitarbeiter, Entscheidungen über ihre Arbeitszeiten zu treffen, basierend darauf, wann und wo sie am produktivsten sind (92 Prozent) – einer der wichtigsten Faktoren, um zu verhindern, dass Mitarbeiter „quite quitting“.

Die Zukunft managen: Wie Manager „quite quitting“ verhindern können

55 Prozent der Arbeitnehmer, die derzeit nicht die Flexibilität haben, dort zu arbeiten, wo sie möchten, sind überzeugt, dass sie mit hybriden Arbeitsmöglichkeiten durch ihre Vorgesetzten eine höhere Arbeitszufriedenheit und Produktivität erreichen würden.

Die Forschung hebt zudem drei wesentliche Merkmale guter Führung hervor: die Förderung einer ausgewogenen Work-Life-Balance, das Vertrauen in die Mitarbeiter, von jedem Ort aus arbeiten zu können, und eine offene Haltung gegenüber neuen Arbeitsmodellen. Diese Erkenntnisse werden durch die Forschung von Professor Bloom, einem Wirtschaftswissenschaftler der Stanford University und weltweit anerkannten Experten für hybrides Arbeiten, untermauert. Er betont, dass Unternehmen, die solche Flexibilität bieten, die Kündigungsrate um bis zu 35 Prozent senken können.

„Diese jüngste Forschung der International Workplace Group zeigt, wie Unternehmen das „quite quitting“ bekämpfen können, um die Produktivität zu erhalten. Die größte Steigerung von Leistung, Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit ergibt sich daraus, die Arbeitnehmer von den Belastungen eines langen, kostspieligen und unproduktiven Arbeitswegs mehrmals pro Woche zu einem Büro in der Innenstadt zu befreien. Viele Aufgaben könnten ebenso gut näher am Wohnort erledigt werden.

Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter dazu befähigen, dort zu arbeiten, wo und wann sie am produktivsten sind. Indem sie den Mitarbeitern diese Möglichkeit geben, fördern Unternehmen weniger wahrscheinlich eine Kultur von unzufriedenen und unengagierten Mitarbeitern“, sagt Mark Dixon, CEO der International Workplace Group.

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