Sie ziehen nur selten neue Arbeitskräfte an, die zusätzliche wirtschaftliche Impulse auslösen könnten. Es entstehen jedoch Arbeitsplätze für die bereits in einer Region lebende Bevölkerung. Werden Behörden verlagert, die hochqualifizierte Beschäftigte und Fachkräfte benötigen, können sie in ihrer Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt sein.
„Strukturschwache Regionen sind oft nicht attraktiv genug, um neue Arbeitskräfte dorthin zu locken. Gleichzeitig fehlt es oft an hochqualifizierten Arbeitskräften“, erläutert Joachim Ragnitz von der ifo Niederlassung Dresden die Studienergebnisse. Die Forschungsarbeit zeigt, dass in einigen Fällen Beschäftigte der Behörden in nahegelegenen Großstädten wohnen oder von den alten Standorten aus pendeln. In diesem Fall bleiben die erhofften wirtschaftlichen Impulse in den Zielregionen aus.
„Soll eine Behördenansiedlung erfolgreich sein, muss man die „weichen“ Standortfaktoren verbessern“, sagt Ragnitz. Dazu gehören zum Beispiel Beschäftigungsmöglichkeiten für Familienangehörige, unbefristete Arbeitsverträge sowie eine gute Verkehrs und Breitband-Anbindungen. Auch gute Bildungseinrichtungen, vielfältige Freizeitmöglichkeiten und ein passendes Wohnungsangebot sind wichtig.
Die Studienergebnisse wurden durch das ifo Institut im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erarbeitet. Eine Zusammenfassung wird heute unter dem Titel „Erfahrungen mit Behördenansiedlungen in strukturschwachen Regionen“ (Autoren: Xenia Frei und Remo Nitschke) in Heft 03/2022 der Zeitschrift „ifo Dresden berichtet“ veröffentlicht. Die Beiträge des Heftes können kostenfrei heruntergeladen werden: ifo Dresden berichtet | Veröffentlichungsreihe | ifo Institut
(ifo)