Das ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung des ifo -N26-Wirtschaftsmonitors. Die Forscher verglichen Offline- und Onlinekäufe 2020/2021 zur Situation vor der Pandemie. Während der Öffnungen im Sommer 2020 war das Verhältnis Offline- zu Onlinehandel wieder nahezu auf Vorkrisenniveau. Doch seitdem zog der Onlinehandel fast stetig an und lag Anfang Dezember zum Weihnachtsgeschäft bei 250 Prozent des Vorkrisenniveaus bei Haushaltsgeräten, im Februar sogar bei 350 Prozent.
„Spätestens seit letztem Sommer beobachten wir massive Strukturverschiebungen hin zum Onlinegeschäft – auch jenseits der Lockdowns. Unsere Daten legen den Schluss nahe, dass die Krise das Sterben der Innenstädte befördert“, interpretiert Oliver Falck, Leiter des Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien das Ergebnis. Seit Anfang Dezember liegen die stationären Einkäufe in den beiden untersuchten Produktgruppen, die man traditionell in den innerstädtischen Kaufhäusern und Geschäften erworben hat, unter dem Niveau des Vorjahres mit einem Tiefpunkt im Januar 2021. Eine frühere Studie hatte bereits ergeben, dass die Ersparnisse der Konsument*innen im ersten Lockdown um rund 20 Prozentpunkte stiegen und sich im zweiten Lockdown um weitere rund 20 Prozentpunkte erhöhten. „In der zweiten Hälfte 2021 werden die Menschen diese aufgestaute Kaufkraft ausgeben. Der Handel muss sich etwas einfallen lassen, wenn sie die Leute dann wieder in die Geschäfte locken wollen“, sagt Falck.
Die Auswertung entstand im Rahmen des ifo-N26-Wirtschaftsmonitors. Dieser ist eine Kooperation des ifo Instituts und der TU München und der Digitalbank N26. Über die Analyse aggregierter Ausgabenmuster lassen sich bestimmte Aspekte der wirtschaftlichen Erholung messen. Zentrale Indikatoren sind Konsumausgaben und Ersparnisbildung von N26 Kunden in den größten europäischen Volkswirtschaften. Weitere Details finden Sie unter:
https://www.ifo.de/ifo-n26-wirtschaftsmonitor
(ifo)