Der Vorschlag mit dem Titel „Flexcap“ stellt einen Kompromiss zwischen CO2-Steuer und Emissionshandelssystem dar. „Das Konzept verbindet die Vorteile von CO2-Steuer und Emissionshandelssystem und stellt eine effizientere Lösung dar als die Reinform beider Instrumente“, erläutert Karen Pittel, Leiterin des Bereichs Energie, Klima und Ressourcen am ifo Institut.
Ein reines Emissionshandelssystem wälze alle Unsicherheit in Form von Preisschwankungen auf Firmen und Konsumenten ab. Die reine CO2-Steuer wiederum gefährde die Erreichung des Mengenziels, schreiben die Autoren. Beim Flexcap hängt die Menge der zu versteigernden Zertifikate vom Preis ab: Ist der Preis hoch, werden mehr Zertifikate versteigert. Ist der Preis niedrig, so werden weniger Zertifikate versteigert. Beide Anpassungen stabilisieren den Preis im Vergleich zu einem Emissionshandelssystem mit fixer Obergrenze. „Mit Flexcap reduziert sich die Unsicherheit in Bezug auf Preis und Menge, gleichzeitig lassen sich die langfristigen Klimaziele erreichen“, fasst Pittel zusammen.
„Das Konzept Flexcap kann die Entwicklung einer funktionierenden CO2-Bepreisung in Deutschland substantiell voranbringen“, erklärt Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts. „Deutschland könnte sich mit der Umsetzung von Flexcap als Vorbild für ein innovatives System der Emissionsbepreisung positionieren“, sagt Fuest. Im Hinblick auf die Beschlüsse des Klimakabinetts stellt er klar: „Ein parteiübergreifender klimapolitischer Konsens ist wichtig, um die Verlässlichkeit über die Legislaturperiode hinaus zu stärken. Sonst blieben private Investitionen in CO2-sparende Technologien aus. Öffentliche Investitionen können die privaten ergänzen. Subventionen für einzelne CO2-reduzierende Maßnahmen dagegen bergen immer die Gefahr, die Klimapolitik zu beeinträchtigen, weil dadurch das Prinzip des einheitlichen CO2-Preises für alle Sektoren durchbrochen wird.“
(ifo Institut)