Das geht aus der Umfrage des ifo Instituts hervor. Sie stiegen im Juli auf 16,4 Punkte, von 16,3* im Juni. „Erstmals seit Oktober 2022 hat der Anteil der Unternehmen, der per saldo seine Preise anheben will, nicht weiter abgenommen“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Vor allem bei den Einzelhändlern (34,8 Punkte nach 32,9*) und den konsumnahen Dienstleistern (32,9 Punkte nach 32,7*) plant eine wachsende Mehrheit der befragten Unternehmen weitere Preiserhöhungen. „Damit dürfte sich der Rückgang insbesondere der heimischen Inflation weiter hinziehen“, ergänzt Wollmershäuser.
Dabei entwickeln sich die Preiserwartungen in den einzelnen konsumnahen Bereichen sehr unterschiedlich. Mehr Steigerungen planen vor allem die Lebensmitteleinzelhändler (54,9 Punkte nach 43,0* im Juni) sowie Schreib- und Papierwareneinzelhändler (60,1 Punkte nach 58,5*). Auch in der Gastronomie dürften die Preise wieder schneller steigen (48,5 Punkte nach 33,5*). Dagegen planen die Hotels etwas seltener mit höheren Preisen (31,0 Punkte nach 32,6*). Gleiches gilt für die Preise von Drogerieartikeln (40,1 Punkte nach 56,2*). Mit Preissenkungen können lediglich die Käufer von Fahrrädern rechnen (minus 26,7 Punkte nach plus 1,0*).
„Im Gegensatz zu den konsumnahen Bereichen dürfte der Preisanstieg im Produzierenden Gewerbe mittlerweile gestoppt sein“, sagt Wollmershäuser. In der Industrie sanken die Preiserwartungen auf 4,1 Punkte, nach 6,0* im Juni. Auch hier verläuft die Entwicklung nicht einheitlich. Die Autoindustrie plant vermehrt Preisanhebungen (35,6 Punkte nach 24,9*). Die Hersteller von EDV-Geräten wollen hingegen ihre Preise nur noch seltener erhöhen (13,3 Punkte nach 31,1*). Sinkende Preise planen unter anderem das Papiergewerbe (minus 53,8 Punkte nach minus 52,3*) und die Chemische Industrie (minus 27,4 Punkte nach minus 33,3*). Auch im Baugewerbe dürften die Preise weiter sinken (minus 8,1 Punkte nach minus 5,2*).
Die Punkte bei den ifo Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100. Der Saldo wurde saisonbereinigt. Das ifo Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.
* Saisonbereinigt korrigiert
(Ifo)