Das ist das Ergebnis des aktuellen ifo-FAZ-Ökonomenpanels, einer Befragung unter rund 160 Ökonomieprofessoren, die das ifo Institut in Kooperation mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung durchführt.
„Deutschland löst das Klimaproblem nicht im Alleingang. Es geht darum, die großen CO2-Sünder wie China, die Vereinigten Staaten und Indien zum Umsteuern zu bewegen“, erklärt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie und Initiator des Ökonomenpanels. „Wenn Deutschland eine besonders teure und ineffiziente Klimapolitik wählt, dann geht es gerade nicht mit gutem Beispiel voran.“
Die Ausweitung des europäischen Emissionshandels auf weitere Bereiche wie Verkehr und Gebäude betrachten die Ökonomieprofessoren als effizienteste und ökologisch wirksamste Maßnahme, um die Klimaziele zu erreichen. Eine nationale CO2-Steuer hingegen ist aus Sicht der Wirtschaftswissenschaftler politisch am einfachsten umzusetzen. Beide Instrumente werden auch unter dem Aspekt der Verteilungswirkung von knapp jedem dritten Teilnehmer befürwortet. Allerdings weisen die Ökonomen darauf hin, dass die Verteilungswirkung der einzelnen Maßnahmen davon abhängt, wie diese konkret ausgestaltet sind. Die höheren Kosten als Pro-Kopf-Pauschale zurückzuerstatten, wird aus Sicht der Ökonomen in der Bevölkerung die höchste Akzeptanz erhalten. Andere Optionen wären: Die EEG-Umlage abzuschaffen oder zu senken und die Energie- und Stromsteuer abzuschaffen oder zu senken.
Lediglich ein Fünftel der Teilnehmer hält eine Bepreisung von CO2 für ausreichend, drei Viertel der Teilnehmer plädiert für weitere Instrumente und Maßnahmen. Zu diesen zählen die Förderung des klimafreundlichen technischen Fortschritts oder der Ausbau von Infrastruktur. Einen globalen Emissionshandel, energetische Gebäudesanierung und die Förderung einer klimafreundlichen Landwirtschaft halten nur wenige Ökonomen für geeignet, um dem Klimawandel zu begegnen.
(ifo Institut)