Die Lücke ist von 39,1 Prozent im Jahre 2001 auf 37,5 Prozent im Jahre 2016 gesunken. Dies zeigt eine neue Studie des ifo Instituts. „Berücksichtigt man zusätzliche Einkommen aus Vermietungen, aus Selbständigkeit, oder aus Beteiligungen an Unternehmen, wird die Lücke hingegen größer: Sie wächst im selben Zeitraum von 39,6 auf 40,6 Prozent“, sagt Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.
Insbesondere die niedrigen und mittleren Arbeitseinkommen von Männern und Frauen haben sich angenähert. Auch bei den Spitzengehältern ist die Lücke kleiner geworden, obwohl sie absolut gesehen mit 57,1 Prozent noch immer sehr groß ist: Bei den obersten 0,1 Prozent der Spitzengehälter verdienen Männer mehr als doppelt so viel wie Frauen.
Ein Blick auf alle Einkommensarten zeigt ein etwas anderes Bild: Im unteren und mittleren Einkommensbereich ist die Lücke zwischen Männern und Frauen stark geschrumpft. Hingegen entwickeln sich die Einkommen der oberen 10 Prozent wieder auseinander. Das liegt daran, dass die Einkommen von Selbständigen und aus Unternehmensbeteiligungen stärker auseinanderklaffen.
Grundlage der Studie sind Daten aus dem Steuerzahlerpanel (TPP) sowie Sozialversicherungsdaten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Zeitraum von 2001 bis 2016. Die Kombination der beiden Datensätze erlaubt es, ein Bild der deutschen Einkommensstruktur zu zeichnen, von den geringfügig Beschäftigten bis hin zu bestbezahlten Vorstandsvorsitzenden an der Spitze der Verteilung. Die Studie wurde von Wissenschaftler*innen aus dem ifo Institut, dem IAB, der Hochschule Heilbronn sowie den Universitäten Boston und Zürich erstellt.
(ifo)