Wirtschaft

In der Geldpolitik scheinen Worte oft mehr zu bewirken als Taten

Warum die geringeren Zukäufe durch die EZB nicht unbedingt zu steigenden Risikoprämien führen werden.

Keine Dotcom-Blase in Sicht

 

Die EZB hat im Oktober eine Reduktion ihrer monatlichen Anleihekäufe bekannt gegeben. Werden die geringeren Zukäufe durch die Zentralbank zu steigenden Renditen und Risikoprämien führen? Und könnte die EZB damit gar den fragilen Wirtschaftsaufschwung gefährden? Wir glauben nicht.

Ein Blick auf Zentralbankkäufe und die Entwicklung von Risikoprämien (wir orientieren uns hier an der Renditedifferenz von 10 jährigen italienischen Staatsanleihen zu Bundesanleihen) zeigt, dass die Kommunikation einen wesentlich größeren Eindruck auf Märkte macht als tatsächliche Käufe.

Zwischen 2010 und 2012 stiegen Renditen und Risikoprämien von Peripherieanleihen trotz Marktinterventionen durch die EZB. Nach Präsident Draghi’s berühmter „was immer nötig ist“ Rede kam es zu einem spektakulärem Renditerückgang, ohne dass die Zentralbank auch nur einen Euro für Anleihekäufe aufgewendet hätte.

Ab 2015 kam der Rückgang der Risikoprämien zum Stillstand, ironischerweise genau zu dem Zeitpunkt, als die EZB ihre Anleihekäufe wieder aufgenommen hat. In der Geldpolitik scheinen also Worte oft mehr zu bewirken als Taten. Aktuell unterstützen robuste Fundamentalzahlen und Rating-Heraufstufungen noch die starke Entwicklung von italienischen, spanischen und portugiesischen Anleihen.   (Deutsche Asset Management)

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