Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak waren hingegen um 1,2 Prozent teurer. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. Die neuen Zahlen dürften der EZB daher nicht gefallen, kommentierte der Nordea Markets in Kopenhagen die aktuelle Statistik. Erste Spekulationen, die EZB könnte ihre Aufkäufe nun noch stärker ausweiten, machten die Runde. Die Notenbank gibt monatlich 60 Milliarden Euro in den Markt, um Konjunktur und Preisauftrieb anzuschieben. Dieses Anschubprogramm soll mindestens bis März 2017 laufen. Laut Prognose der EU-Kommission soll die Inflation in diesem Jahr steigen. Für die 19 Länder mit der Euro-Währung wird ein Wert von 1,0 Prozent erwartet. Das „Handelsblatt“ kam gestern zu dem Schluss, dass Europa von den USA einiges lernen könne. Schließlich habe das Land das Kapitel Finanzkrise inzwischen beendet, während Europa nicht nur bei der Inflation weiter schwächelte. Commerzbank-Analyst Bernd Weidensteiner sagte dazu, dass die Länder der Eurozone nie so gut integriert sein werden wie die US-Bundesstaaten. „Deshalb muss man sich damit abfinden, dass die Eurozone länger braucht, um externe Schocks zu verdauen.“