Im markanten Gegensatz zum ersten Halbjahr sind die Inflationsraten in den USA und der Eurozone deutlich zurückgegangen. Im Juli blieb zum dritten Mal in Folge der Anstieg der US-Verbraucherpreise mit 1,7 Prozent im laufenden Jahr unterhalb der zwei-Prozent-Marke.
Die Gründe liegen in der geringeren Preisdynamik in verschiedenen Sektoren: Der Anstieg der Preise im Energiesektor ist im Juli mit einem Plus von 3,4 Prozent wesentlich niedriger ausgefallen als in den letzten drei Monaten (Februar: 15,2 Prozent).
Zudem haben sich auch die aktuellen Inflationsraten für Dienstleistungen im Gesundheitswesen und im Transportwesen deutlich reduziert.
Ein sehr ähnliches Bild zeigt sich in der Eurozone: Nach Berechnung von Eurostat erreicht die Teuerungsrate im Juni mit 1,3 Prozent ein vorläufiges Jahrestief. Die von den Kernländern mit Abstand niedrigste inflationäre Entwicklung ist aktuell in Frankreich mit einer Rate von nur 0,8 Prozent festzustellen.
Wir gehen bei der Bekanntgabe der Juli-Inflationsrate am Donnerstag von einer Seitwärtsbewegung bei 1,3 Prozent aus. Für das gesamte Jahr 2017 ist in der Eurozone mit einer Teuerungsrate von nur noch 1,5 Prozent zu rechnen.
Der Rückgang der Inflation könnte ein Grund dafür sein, dass EZB-Chef Mario Draghi zuletzt keine neuen Hinweise auf eine bevorstehende Normalisierung der Geldpolitik geäußert hat. (D&R)