Können in Sierra Leone Verträge vor Gericht eingeklagt werden? Fragen wie diese stellen sich Unternehmer, bevor sie in einem Land investieren. Sub-Sahara-Afrika zieht weltweit die wenigsten privaten Investitionen an. Dabei können auch afrikanische Ländern attraktive Wirtschaftsstandorte sein. Hier setzt die Investment Climate Facility for Africa (ICF) an. Dieser nach privatwirtschaftlichen Kriterien agierende Fonds finanziert Projekte zur Verbesserung des Investitionsklimas in Afrika.
Im Rahmen einer Veranstaltung der DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, der KfW Entwicklungsbank und des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft stellten Omari Issa, CEO der ICF, sowie Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der KfW Bankengruppe dieses Instrument vor. Rund 60 deutsche, in Afrika tätige Unternehmer folgten der Einladung nach Köln, um Investitionshemmnisse aus ihrer Sicht und mögliche Ansatzpunkte für die ICF zu diskutieren.
An der ICF sind sowohl private Investoren wie Celtel, Microsoft und die Standard Bank als auch öffentliche Partner beteiligt. Der Fonds wurde 2007 auf eine G8-Initiative eingerichtet. Über die KfW Entwicklungsbank unterstützt das BMZ diese Partnerschaft zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Derzeit setzt der Fonds insgesamt 28 Projekte in 11 Ländern Afrikas sowie drei Regionalvorhaben um.
Im Fokus der über die ICF finanzierten Projekte stehen Registrierung und Lizenzierung, Steuer- und Zollpolitik, Wettbewerbspolitik, Infrastrukturverfügbarkeit, Arbeitsmarkt, Zugang zu Finanzierung sowie Korruptions- und Gewaltbekämpfung. Bei der Zusammenarbeit mit reformwilligen Regierungen können oft schon mit kleinen Schritten große Verbesserungen des Geschäftsklimas erzielt werden: In Sierra Leone soll beispielsweise durch die Einführung von Computersystemen die Dauer eines Prozesses im Wirtschaftsrecht von derzeit noch mindestens zwei Jahren auf drei Monate verkürzt werden.
Quelle: news aktuell