Die EU-Kommission hat bis zu 5,4 Milliarden Euro als Finanzhilfe gebilligt, mit deren Hilfe Italiens viertgrößte Bank wieder wettbewerbsfähig gemacht werden soll. Aktionäre und Besitzer nachrangiger Anleihen müssen im Rahmen des „Burden-Sharings“ 4,3 Milliarden Euro zur Sanierung beisteuern.
Der Sanierungsplan sieht vor, dass notleidende Kredite in Höhe von 26,1 Milliarden Euro verbrieft werden. Der riskantere Teil wird vom Banken-Rettungsfonds Atlante erworben, wobei MPS rund vier Milliarden Euro abschreiben muss.
Des Weiteren sollen über die nächsten fünf Jahre 600 von insgesamt 2.000 Filialen geschlossen und 5.500 von 25.500 Arbeitsplätzen abgebaut werden. Ziel von Bankchef Marco Morelli ist es, bis zum Jahr 2021 eine Kernkapitalquote von 14,7% zu erreichen und einen Nettogewinn von 1,2 Milliarden Euro zu erwirtschaften.
„Für die Besitzer nachrangiger MPS-Anleihen (Tier-2-Obligationen) ist ein obligatorischer Umtausch in Aktien vorgesehen“, erklärt von Wyss, „sodass diese künftig im ersten Schritt rund 40% der Bankanteile halten werden.“
Der italienische Staat erhält – zu besseren Konditionen als die Anleihebesitzer (der Abschlag auf den Konversionspreis beträgt 25%) – 54% der Aktien. Die restlichen 6% halten die bisherigen Aktionäre und die Besitzer von Tier-1-Anleihen. Nach Entschädigung der Kleinanleger dürfte der staatliche Anteil an MPS bis zu 70% betragen.
Georg von Wyss und sein Managementteam schätzen den Wert der ältesten Bank der Welt auf 8,5 bis 9,0 Milliarden Euro. „Das entspricht einem rechnerischen Anleihekurs von rund 90%“, beziffert er. „Doch trotz der Kurssprünge in den letzten Tagen notieren die Anleihen noch immer unter 50%. Sie bleiben also für den langfristigen Investor ein unkonventioneller aber sehr günstiger Weg, in MPS-Aktien zu investieren.“
Der erklärte Value-Investor weist zudem darauf hin, dass es im Rahmen der Gesundung der Bank noch positive Überraschungen geben könnte: „Der Sanierungsplan ist konservativ ausgelegt“, schließt Georg von Wyss.
Der Classic Global Equity Fund wie auch der Classic Value Equity Fund sind in erster Linie für langfristig orientierte Anleger konzipiert, die über mehrere Jahre hinweg nachhaltig Kapital bilden möchten. Da bei Aktien Rückschläge von über 30% nie auszuschließen sind, sollte der Anlagehorizont mindestens sieben Jahre betragen, um eine Erholung abwarten zu können. (CFM)