Durchschnittlich 121 Euro haben junge Menschen nach eigenen Angaben monatlich zum Sparen zur Verfügung. Das entspricht in etwa einem Drittel ihrer verfügbaren Einnahmen, sei es durch Taschengeld, Nebenjob oder Festanstellung. Gegenüber 2016 ist die Sparquote damit nahezu unverändert – obwohl die Einnahmen sich insgesamt von durchschnittlich 319 Euro auf 362 Euro erhöht haben. Zu diesem Ergebnis kommt die zweite comdirect Jugendstudie, für die im Januar 2019 bundesweit 1.600 Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren befragt wurden.
Süden spart am meisten, Mecklenburg-Vorpommern ist Schlusslicht
Die Sparquote bleibt dabei über alle Altersgruppen und Geschlechter konstant: So haben Teenager zwischen 16 und 18 Jahren zwar deutlich weniger Geld zur Verfügung als 22- bis 25-Jährige, legen aber trotzdem 34 Prozent davon zur Seite. Unterschiede gibt es jedoch zwischen den Bundesländern. Besonders fleißig wird im Süden Deutschlands gespart: In Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland beträgt die Sparquote 38 Prozent. Schlusslichter sind Hessen (29 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (25 Prozent).
Apps sorgen für finanziellen Überblick
Jedem zweiten Jugendlichen ist es wichtig, sich ein finanzielles Polster aufzubauen – Frauen legen darauf allerdings noch stärker Wert als Männer (56 Prozent gegenüber 43 Prozent). Ein konkretes Sparziel haben 23 Prozent der Befragten.
Um den Überblick über die Finanzen nicht zu verlieren, benutzt mehr als jeder dritte Jugendliche inzwischen eine App. 2016 gaben dies mit 27 Prozent deutlich weniger Befragte an. 41 Prozent schreiben sich ihre Ein- und Ausgaben ganz klassisch auf. Lediglich zehn Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, keinen Überblick über ihre Finanzen zu haben.
Deutlich mehr Männer als Frauen besitzen ein Wertpapierdepot
„Es ist erfreulich zu sehen, dass sich Deutschlands Jugend um ihre Finanzen kümmert. Umso verwunderlicher ist es, dass nach wie vor weniger als zehn Prozent über ein Wertpapierdepot verfügen“, sagt Arno Walter, Vorstandsvorsitzender von comdirect. Gegenüber 2016 ist die Zahl der Depotbesitzer nur minimal gestiegen – von acht auf neun Prozent. Junge Männer scheinen deutlich wertpapieraffiner zu sein als junge Frauen. Von ihnen besitzen 13 Prozent ein Depot, während es bei den weiblichen Befragten nur vier Prozent sind.
Die am meisten verbreitete Kontoform ist nach wie vor das Girokonto, gefolgt vom Spar- bzw. Festgeldkonto. Einen Bausparvertrag haben immerhin 16 Prozent der Jugendlichen, wobei doppelt so viele 22- bis 25-Jährige diese Anlageform besitzen wie 16- bis 18-Jährige. Jeder Zehnte hat eine Lebensversicherung abgeschlossen, neun Prozent eine private Rentenversicherung.
„Unsere Studie zeigt: Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind die Themen Finanzplanung und finanzielle Vorsorge wichtig“, fasst Walter zusammen. „Die Gesellschaft sollte sie dabei noch stärker unterstützen – etwa durch die Vermittlung von Finanzwissen in den Familien, Schulen und sonstigen Ausbildungsstätten.“
(comdirect)