78% der Unternehmen haben zwischen 2013 und 2015 in technologische Projekte investiert (Hardware, Software, IT-Sicherheit, Website, IT-Bezugsformen, Verknüpfung von Prozessen). Projekte zur Erweiterung von Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung (IT-Weiterbildung, IT-Beratung, Reorganisation des Workflows, Konzepte für Internetmarketing und -vertrieb) wurden von 64% der Mittelständler umgesetzt. Vorreiterunternehmen realisieren fast doppelt so häufig Kompetenzprojekte wie Nachzügler. „Für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands geht kein Weg an der Digitalisierung vorbei“, betont Zeuner. „Dafür muss nicht nur in Soft- und Hardware, sondern unbedingt auch in Wissen investiert werden, um die besten Lösungen für das eigene Unternehmen zu entwickeln.“
Als wesentliche Hemmnisse einer weitergehenden Digitalisierung nennen die Unternehmen mangelnde IT-Kompetenzen ihrer Belegschaft (67%), Anforderungen des Datenschutzes und der Datensicherheit (62%), und die mangelhafte Geschwindigkeit der Internetverbindung (58%). Doch auch ein schneller Abbau dieser Hemmnisse dürfte nicht ausreichen, um einen ‚Digitalisierungsschub“ im deutschen Mittelstand auszulösen: Viele Unternehmen scheinen den Nutzen einer weitergehenden Digitalisierung für ihr Geschäftsmodell noch nicht erkennen zu können – sie fürchten die hohen Investitions- sowie Betriebskosten (59%) und investieren aus diesem Grund nicht oder zu wenig in digitale Projekte. Eine stärkere Verdeutlichung von konkreten Einsparpotenzialen durch intelligenteren IT-Einsatz (z.B. zur Verringerung von Ausschuss bei der Produktion, der Lagerhaltung oder des Energieverbrauchs) oder die Vermittlung von Best-Practice-Beispielen scheint hier sinnvoll.
Wenn mittelständische Unternehmen in die Digitalisierung investieren, dann finanzieren sie das zu 77% aus laufenden Einnahmen. Bankkredite spielen mit 4% eine untergeordnete Rolle. Finanzierungsprobleme nennen 32% der Mittelständler als Digitalisierungshemmnis. „Der Finanzierungsbedarf in der Breite des Mittelstandes wird sich erhöhen, wenn die Unternehmen in Zukunft eine stärkere Dringlichkeit der Digitalisierung wahrnehmen. Ein deutlicher Schritt nach vorne in digital vernetzter Information und Kommunikation in Unternehmen sowie in der Vernetzung von Produkten und Dienstleistungen ist nur mit erheblich höheren Ausgaben möglich“, so Zeuner.
KfW
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