Der Industriesektor bleibt dabei der wesentliche wirtschaftliche Taktgeber. Bei den Dienstleistern gab die Zuversicht dagegen etwas nach. Dennoch signalisiert auch diese Teilkomponente ein anhaltend solides Geschäftswachstum.
Die beiden größten Volkswirtschaften des Euroraums, Deutschland und auch Frankreich, nehmen dabei zunehmend die Rolle des konjunkturellen Zugpferds ein. In beiden Ländern fielen die Verbesserungen der Einkaufsmanagerindizes etwas stärker aus als im Rest des Währungsgebietes. Mit Blick auf das laufende dritte Quartal deuten die Einkaufsmanager damit eine Fortführung der guten konjunkturellen Entwicklung aus dem ersten Halbjahr an.
Renten
In der vergangenen Woche wurde das Protokoll zur jüngsten geldpolitischen Sitzung des EZB-Rats (EZB Accounts) veröffentlicht. Bei der Inflationsentwicklung vermisst man weiterhin überzeugende Anzeichen eines zunehmenden Preisdrucks.
Die EZB-Vertreter zeigen sich aber nach wie vor überzeugt, dass bei einer voranschreitenden Konjunkturerholung die Inflation allmählich Auftrieb erfahre. Wir rechnen mit einer Zunahme des grundlegenden Inflationsdrucks. Nichtsdestotrotz bedarf es weiterhin beträchtlicher Unterstützung durch die Geldpolitik. Die EZB wird im Herbst über den Fortgang des Anleiheankaufprogramms entscheiden. Zusammengefasst bildet sich damit immer mehr ab, dass die Kommunikation sehr vorsichtig angepasst und der Ausstiegsprozess, wie von uns erwartet, recht langsam vonstattengehen wird.
Aktien
Die Kursperspektiven des DAX-Leitindex mit Blick gen Jahresende 2017 (DZ BANKKursziel: 13.000 Punkte) beziehungsweise zur Jahresmitte 2018 (13.500 Punkte) schätzen wir unverändert positiv ein. Risiken für eine Fortsetzung der laufenden Aufschwungsbewegung sind eine Verschärfung geopolitischer Konflikte und eine zunehmende Diskussion „italienischer Themen“ (Regierungsbildung, Banken, Staatsverschuldung) im Zuge der für 2018 geplanten Wahlen im Stiefelstaat.
Von der Ende September anstehenden Bundestagswahl ist hingegen keine aktienmarktbeeinflussende
Entwicklung zu erwarten, zu unspektakulär erscheinen die Wahlprognosen wie auch die Wahlprogramme, denen es an marktübergreifenden Themen und nicht zuletzt an Unterschieden zueinander mangelt. (DZ Bank)