Verbesserte Abschreibungssätze (AfA) im Mietwohnungsbau führen zu einer höheren Bautätigkeit und damit zu staatlichen Mehreinnahmen, die im Ergebnis die durch die höheren Abschreibungen bedingten Steuermindereinnahmen deutlich übersteigen. Der positive Effekt stellt sich schon ab der geringen und dringend notwendigen Erhöhung des Neubauvolumens um 4.600 Wohneinheiten ein.
Die Studie „Wohnungsbauinvestitionen und Staatliche Haushalte“ des Pestel Instituts zeigt beispielhaft am Bau eines Mehrfamilienhauses das Einnahmeplus der öffentlichen Hand. Bereits im Jahr der Erstellung des rund 1,9 Millionen Euro teuren Neubaus fließen rund 394.000 Euro als Steuern an den Staatshaushalt zurück. Dies entspricht rund 20 Prozent der Investitionskosten. Weitere 26 Prozent – 518.000 Euro – werden zusätzlich als Sozialabgaben fällig. Die Steuerminderungen durch Abschreibungen werden dagegen erst mit deutlicher Verzögerung wirksam und erreichen im Zeitverlauf selbst bei großzügiger Auslegung nicht das Niveau der staatlichen Mehreinnahmen. Dabei kalkulieren die Wissenschaftler konservativ und beziehen zusätzlich anfallenden Steuern und Abgaben im Verkehrsbereich (Maut, Mineralölsteuer) sowie Verbrauchssteuern, die durch erhöhte Ausgaben der Beschäftigten entstehen, nicht mit in die Berechnungen ein.
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