Wirtschaft

Konjunkturprogramme für Infrastruktur und grüne Energie stärken Global Listed Infrastructure

Peter Meany, Head of Global Listed Infrastructure bei First Sentier Investors, geht im folgenden Beitrag auf die zukünftige Entwicklung von Global Listed Infrastructure ein und zeigt dabei auf, welche Sektoren von den Maßnahmen der Regierungen profitieren dürften

Free-Photos / Pixabay

Die Aussichten für Global Listed Infrastructure sind positiv. Die Maßnahmen der Regierungen, die wirtschaftlichen Fundamentaldaten durch Konjunkturprogramme für Infrastruktur und grüne Energie zu stärken, dürften vielen börsennotierten Infrastrukturunternehmen weltweit zugutekommen. Insbesondere die laufenden Instandsetzungen und der Austausch alter Energieübertragungs- und -verteilungsnetze sowie der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien dürften eine langfristige Quelle für das Ertragswachstum der Versorger darstellen. Die jüngsten extremen Wetterbedingungen in den USA, zu denen feuchtere und windigere Bedingungen in der östlichen Landeshälfte und Dürren sowie Waldbrände im Westen zählen, verdeutlichen die Notwendigkeit, die Widerstandsfähigkeit der Infrastrukturnetze zu verbessern.

Da die Impfprogramme weltweit an Fahrt aufnehmen, dürfte sich das Verkehrs- und Passagieraufkommen in allen Verkehrsinfrastruktursektoren wie Mautstraßen, Flughäfen und Schienenpersonenverkehr erholen. Der Straßenverkehr hat sich im Vergleich zu den anderen Sektoren widerstandsfähiger erwiesen, sodass Mautstraßen wahrscheinlich als erstes wieder zu einem normalen Nachfrageniveau zurückkehren werden. Die stockende Erholung in den verschiedenen Regionen und Branchen sowie die verstärkte Nachfrage nach der Pandemie stellen eine Herausforderung für die globalen Lieferkettennetze dar. Im August warteten 44 Containerschiffe in den beiden größten kalifornischen Häfen darauf, ihre Güter umzuladen, während dort normalerweise maximal ein Containerschiff parkt.

Weitere Entwicklungen bleiben auch im Zuge der bevorstehenden Wahlen in Kalifornien, Kanada, Deutschland und Japan sowie in Frankreich und Brasilien im kommenden Jahr abzuwarten.

Erst im August war die Stimmung unter den Investoren positiv, trotz Anzeichen für eine Unterbrechung der Lieferkette sowie Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt und der anhaltenden Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Der FTSE Global Core Infrastructure 50/50 Index legte um 2,2 Prozent zu, während der MSCI World Index1 im August ein Plus von 2,5 Prozent aufwies.

Die beiden Infrastruktursektoren, die zwei Monate in Folge am besten abschnitten, waren Stromversorger und Wasser/Abfall. Ersteres lieferte eine Performance von vier Prozent, letzteres von drei Prozent. Die US-Elektrizitätsversorger wurden durch eine positive Gewinnsaison im Juniquartal und einen erneuten Fokus auf langfristige Investitionen in Übertragungsinfrastruktur und erneuerbare Energien unterstützt. Rechenzentren setzten mit einer Performance von drei Prozent ihre starke Entwicklung fort, da strukturelle Wachstumsmerkmale weiterhin gefragt waren. Am schlechtesten hingegen schnitten Gasversorgungsunternehmen ab. Ihre Performance lag bei minus einem Prozent. In China entwickelten sie sich unterdurchschnittlich, nachdem die Gewinne von ENN Energy für das Juniquartal die optimistischen Wachstumserwartungen des Marktes nicht erfüllten.

Die beste Perfomance im Infrastrukturbereich erzielte mit sechs Prozent plus Asien ohne Japan. Die verbesserte Stimmung unter den Investoren unterstützte die Kursgewinne der Flughäfen in dieser Region, während die Hafenbetreiber von einem starken Volumenwachstum profitiert haben. Am schlechtesten schnitt mit einem Minus von zwei Prozent Lateinamerika ab. Ein Konflikt zwischen dem brasilianischen Präsidenten und dem Obersten Gericht schürte die Sorge um die politische Stabilität des Landes im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2022 und belastete die Infrastrukturaktien.

(FTI Consulting)

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