Wer im Ausland Bargeld abhebt, wird für diese Transaktion nicht nur von seiner Bank zu Hause zur Kasse gebeten. Unabhängig von den Gebühren des eigenen Finanzinstituts zahlen Reisende außerhalb der Eurozone bei jeder Abhebung zusätzlich drauf: Denn die lokalen Banken erheben einen versteckten Aufschlag auf den Wechselkurs. Den Urlaubern wird so mehr Geld abgebucht als erwartet. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung von TransferWise, einem der weltweit führenden Anbieter für Auslandszahlungen.
Das Unternehmen analysierte bei 89 führenden Banken in 20 beliebten Reiseländern, welche Kosten die Institute durch versteckte Aufschläge auf den Wechselkurs berechnen. Demnach belaufen sich die Kosten bei einer Abhebung im Wert von 100 Euro im Schnitt auf bis zu 6,30 Euro. Je nach Urlaubsdestination und Bank ergeben sich enorme Unterschiede.
Australien, USA, Neuseeland: Hier kassieren Banken am meisten ab
In Australien sind die Preise durchschnittlich am höchsten: Wer umgerechnet 100 Euro abhebt, zahlt im Schnitt 6,30 Euro dafür drauf. Dahinter folgen die USA mit verdeckten Kosten in Höhe von durchschnittlich 5,86 Euro. Auf Rang drei der teuersten Reiseländer liegt Neuseeland: In dem Inselstaat werden für 100 Euro Bargeld im Schnitt 4,82 Euro mehr berechnet.
Die höchsten Zusatzkosten einer einzelnen Bank berechnet die VTB in Russland. Für eine Abhebung im Gegenwert von 100 Euro kassiert das Institut im Schnitt heimlich 9,30 Euro. Das entspricht knapp 10 Prozent des bar ausgezahlten Betrags.
Versteckte Kosten in Bulgarien, der Türkei und Ägypten am niedrigsten
In Bulgarien können Deutsche der Untersuchung zufolge am günstigsten abheben: Für einen Betrag von 100 Euro verlangen die Banken im Schnitt nur 40 Cent. Die Türkei folgt als zweitgünstigstes Land mit durchschnittlichen Kosten in Höhe von 42 Cent. Auf Platz 3 liegt Ägypten mit 44 Cent.
“Im Urlaub gebührenfrei Bargeld abzuheben, ist ein Versprechen, das kaum eine Bank halten kann. Denn die Verbraucher zahlen immer mehr als nötig, da die Banken einen Aufschlag auf den echten Wechselkurs berechnen. Reisende zahlen so eine versteckte Gebühr, ohne dass es ihnen bewusst wird. Wir fordern daher Transparenz-Pflicht für Banken, damit Kunden beim Geldabheben nicht heimlich ausgenommen werden. Um im Urlaub diese Falle zu vermeiden, bieten wir unser Multi-Währungs-Konto an. Reisende können ihr Urlaubsbudget vorab digital in die jeweilige Landeswährung wechseln und umgehen beim Abheben somit die horrenden Gebühren der Banken.”, so der Kommentar von Gina Gallaun, Product Manager von TransferWise.