Wirtschaft

Kostenloses Privatkonto: Verbraucher müssen Acht geben

Trotz der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank bieten einige Banken immer noch Gratiskonten an. Häufig entpuppen sich solche vermeintlich lukrative Angebote jedoch als Kostenfallen.

Bildrechte: Flickr

 

Worauf müssen Verbraucher achten, wenn sie die Kosten so gering wie möglich halten möchten?

 

Viele Banken bieten zwar prinzipiell kostenlose Bankkonten an, verlangen aber Gebühren für Zusatzleistungen wie

  • Geldabheben am Automaten oder Fremdautomaten
  • beleghafte Überweisung
  • Scheckeinreichung
  • kein Mindestgeldeingang
  • Verwendung einer Kreditkarte
  • Bezahlung in Fremdwährung
  • zu hohes Guthaben (Negativzinsen).

Verbraucher sollten darauf achten, welche Leistungen eine Bank unentgeltlich und welche kostenpflichtig anbietet. Wer keine Überweisungen außerhalb der Euro-Zone tätigt, den stören Servicegebühren für Auslandsüberweisungen wahrscheinlich nicht. Wer Wert auf eine Kreditkarte legt, sollte sich ein Konto suchen, das genau diese Option kostenfrei anbietet. Verbraucher müssen bei der Wahl ihres Kontos also genau in die AGB der jeweiligen Angebote schauen und diese mit ihren eigenen Bedürfnissen abgleichen. Nur so lassen sich unnötige Gebühren umgehen.

Dennoch bewerben viele Banken ihre Kontoangebote als kostenlos. Das ist insofern korrekt, als dass für Konten, die als gänzlich kostenlos gelten, keine Grundgebühr anfällt. Außerdem müssen Inhaber keinen Aufschlag für Services wie das Geldabheben am Automaten oder Überweisungen zahlen. Die Anbieter stellen zudem eine kostenlose Bankkarte zur Verfügung.

Bei zahlreichen Tests, die in den vergangenen Monaten gemacht wurden, schneiden Direktbanken besser ab als Filialinstitute. Das liegt daran, dass Onlinebanken keine Filialen unterhalten müssen. Die daraus resultierenden Einsparungen können sie in Form von günstiger Konditionen an die Verbraucher weitergeben. Oft sind aber selbst diese gebührenfreien Konten an Kriterien gebunden. Eines davon ist der Mindestgeldeingang.

Achtung beim Mindestgeldeingang

Der Mindestgeldeingang ist eine Einnahmequelle für die Geldinstitute, denn sie verlangen Gebühren, sobald der monatliche Geldzufluss diesen Wert unterschreitet. Das System „Konto mit Mindestgeldeingang“ funktioniert gut für all diejenigen, die ein regelmäßiges Gehalt bekommen. Doch sollte man vor Abschluss des Vertrags genau auf die Höhe des Mindestgeldeingangs schauen. Der Betrag liegt oftmals im niedrigeren, vierstelligen Bereich. Die 1822direkt beispielsweise verlangt eine monatliche Einzahlung von 1.000 Euro. Für Studenten oder Geringverdiener sind solche Konten daher oftmals keine gute Wahl. Für sie ist ein Girokonto wie das der Direktbank Norisbank besser geeignet, denn es ist nicht an einen Mindestgeldeingang geknüpft.

Wenn das Konto passt, darf es auch etwas kosten

Die Suche nach kostenlosen Konten ist oft mühsam – und nicht immer ist ein solches Konto die beste Wahl. Für einige Verbraucher kann es sich durchaus lohnen, ein sogenanntes Premiumkonto zu eröffnen. Es kostet eine Pauschale, inkludiert aber zahlreiche Sonderleistungen, die bei vielen kostenlosen Konten gebührenpflichtig wären. Wer beim Vergleich der kostenlosen Konten feststellt, dass für ihn zahlreiche Zusatzgebühren anfallen würden, sollte auch die Angebote der Premiumkonten vergleichen. Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass diese Option für einige Verbraucher durchaus günstig sein kann.

(MG)

print

Tags: , , ,

ASCORE Auszeichnung

Es gibt viele gute Tarife – für die Auszeichnung „Tarif des Monats“ gehört mehr dazu. Lesen Sie hier, was die ausgezeichneten Tarife zu bieten haben.

Tarife des Monats im Überblick

ETF-News

ETF-News

Aktuelle News zu börsengehandelten Indexfonds.

zu den News

Guided Content

Guided Content ist ein crossmediales Konzept, welches dem Leser das Vergleichen von Finanzprodukten veranschaulicht und ein fundiertes Hintergrundwissen liefert.

Die Ausgaben im Überblick

ESG Impact Investing

In jeder Ausgabe stellt "Mein Geld" ein UN-Entwicklungsziel und dazu passende Investmentfonds vor.

Un-Entwicklungsziele im Überblick

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Geld Newsletter

Melden Sie sich für unseren 14-tägigen Newsletter an.

zur Newsletteranmeldung

25 Jahre Mein Geld
Icon

Mein Geld TV

Das aktuelle Video

-
Welche Neuerungen gibt es zum BAV-Geschäft?

Im bAV Geschäft gibt es immer wieder neue Trends und verbesserte Tarife. Was können Berater und Vermittler für 202472025 erwarten?

zum Video | alle Videos
Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 03 | 2024

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben