Wirtschaft

Lebensmittel retten leicht gemacht

ARAG Experten informieren rund um das Thema Vermeidung von Lebensmittelabfällen

congerdesign / Pixabay

Energiekosten, Lebensmittel, Kraftstoff – wohin man auch blickt, die Preise steigen. Gleichzeitig wird immer noch viel zu schnell weggeworfen. Dabei lässt sich mit Wiederverwerten, Aufhübschen, Refurbishen, Re- oder Upcyclen viel Geld sparen. Auch im Lebensmittelbereich wird noch viel zu viel verschwendet. Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche unter dem Motto „Deutschland rettet Lebensmittel“ geben die ARAG Experten daher Tipps, wie man Lebensmittelabfälle vermeidet und damit viel Geld sparen kann.

Lebensmittelabfälle in Zahlen

Nach Information der ARAG Experten gab es im Jahr 2020 knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle. Das Gewicht entspricht etwa 1.000 Eiffeltürmen oder zwei Cheops-Pyramiden. Mehr als die Hälfte davon (59 Prozent) entstehen in privaten Haushalten. Jeder von uns wirft also rund 80 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg. Dabei ist es vor allem Obst und Gemüse, was in die Tonne wandert: Apfel, Banane, Gurke und Co. machen 35 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle aus, gefolgt von Brot und Backwaren (14 Prozent), Getränken (12 Prozent) und Milchprodukten mit neun Prozent. Auch nicht überraschend ist die Altersstruktur der Wegwerfer: Je jünger der Haushaltsvorstand, desto mehr verwertbare Lebensmittel werden weggeworfen.

Essensreste im Restaurant

Laut Greentable e. V., einer Initiative für Nachhaltigkeit in der Gastronomie, werden jedes Jahr knapp 24 Kilogramm Lebensmittel pro Gast weggeworfen. Wer im Restaurant nicht aufisst, sollte daher keine Scheu haben, sich Essensreste einpacken zu lassen und sie mitzunehmen. Die Initiative setzt sich mit der Aktion „Restlos genießen“ dafür ein, dass Gastronomen ihren Gästen aktiv anbieten, Speisereste mitzunehmen. Den Wunsch nach einem solchen Angebot haben immerhin 56 Prozent der Restaurantbesucher. Ein anderer Tipp der ARAG Experten: Wer im Restaurant keinen großen Hunger hat, sollte beim Personal nachfragen, ob es möglich ist, eine kleinere Portion zu bestellen. Und sollte es ein Buffet geben: Lieber einen kleinen Teller nehmen und sich mehrfach bedienen; denn große Teller verleiten dazu, sie zu überfrachten.

MHD ignorieren

Die ARAG Experten raten, ruhig ganz bewusst nach Lebensmitteln mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) zu suchen. Oft liegen diese in Supermärkten in extra Regalen bereit. Einige Supermärkte bieten auch vorgepackte Tüten mit bald ablaufenden Produkten für einen günstigen Gesamtpreis an. Beim MHD sagen die Produzenten, bis zu welchem Tag das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine Eigenschaften wie Geruch oder Geschmack behält. In den meisten Fällen ist es aber noch sehr viel länger genießbar. Händler dürfen die Waren laut ARAG Experten auch grundsätzlich noch nach Ablauf des MHD verkaufen. Lebensmittel mit Verbrauchsdatum hingegen – wie etwa Hackfleisch, Fisch oder Feinkostsalate – dürfen nach Ablauf nicht mehr verkauft werden und müssen spätestens am Abend des aufgedruckten Datums aus dem Regal oder der Kühltruhe genommen werden. Diese Waren sind oft gekennzeichnet mit: „Zu verbrauchen bis…“.

Chronologisch lagern

Wer zu Hause abgelaufene Lebensmittel entdeckt, hat zu viel eingekauft oder nicht richtig gepackt. Denn gleiche Lebensmittel gehören chronologisch nach Kaufdatum oder MHD in den (Kühl)Schrank – das frischeste Produkt sollte ganz hinten stehen. Aber auch der abgelaufene Joghurt, den man in der hinteren Ecke des Kühlschranks übersehen hat, muss nicht ungenießbar sein. Also ruhig den Geruchs- und Geschmackstest machen, bevor er ungeöffnet in den Mülleimer wandert.

Rudis Resterampe

Wenn es viele kleine Reste gibt, die einfach kein großes Ganzes ergeben wollen, raten die ARAG Experten zu einer Restparty. Dabei bringt jeder Gast Reste von zu Hause mit und mit etwas Fantasie – oder der Hilfe des weltweiten Webs – zaubert man einzigartige Gerichte und genießt sie gemeinsam.

Essen in Kitas für die Tonne

Laut Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) landet jedes vierte Gericht in Kindertagesstätten im Mülleimer. Die Gründe sind vielfältig. Es wird zu viel Essen bestellt, aus Angst, dass es nicht reicht. Zudem landen bei der Essensausgabe zu große oder falsche Portionen auf den Tellern der kleinen Esser oder es stehen Portionen in Einheitsgrößen bereit, die oft nicht auf den Geschmack bzw. den Appetit der Kinder abgestimmt sind. So sind Essensreste vorprogrammiert. In Workshops „Bio kann jeder“ vermittelt das BZfE, wie man Bestellungen optimieren, den Speiseplan anpassen und die Kommunikation mit den Kindern über individuelle Wünsche verbessern kann.

Schulverpflegung im Eimer

Auch bei der Schulverpflegung ist in puncto Lebensmittelverschwendung noch viel Luft nach oben. Und so steht beim bundesweiten Tag zur Schulverpflegung am 23. September nicht nur alljährlich die kulturelle und kulinarische Vielfalt an Schulen im Mittelpunkt, sondern es geht immer wieder um Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Schule. Dazu gibt es an zahlreichen Aktionstagen in allen Bundesländern zwischen September und November Workshops, Informationsveranstaltungen und Fachtagungen, wo sich Schulträger, Caterer, Eltern und Lehrkräfte untereinander austauschen und erfolgreiche Beispiele präsentieren können.

Weitere Ideen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen unter:
https://www.arag.de/service/infos-und-news/rechtstipps-und-gerichtsurteile/sonstige/09395/

(ARAG)

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